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rik März / April 2025

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MUSIKNACHGEFRAGTColor

MUSIKNACHGEFRAGTColor The Night – Queer RageEs wirkt vielleicht ein wenig, als wäre es ein Konzeptalbum, aber doch hat sich die neue Platte von Color The Nightnamens „Queer Rage“ einfach so entwickeln dürfen.Der rote Faden entstand dabei vonselbst, schon allein, weil die österreichischeBand einen neuen Sänger,Raffi, in ihre Mitte genommen hat unddieser sein Leben und seine Erlebnisseganz natürlich und selbstverständlicheinbrachte und damit dem Projekt eineganz neue Richtung geben konnte. „Indiesem Prozess haben wir angefangenzu experimentieren“, erklärt Gitarrist undKeyboarder Michael Buchegger. „Unddurch Raffis Queerness sind wir ganz vonselbst auf die Themen gekommen, überdie wir reden wollen. Früher war alleseher lustig und trallala, aber es war unsschon länger ein Anliegen, uns wirklich zuThemen zu äußern. Und Raffi hat einfachautomatisch solche Texte geschrieben,in denen er seine Erfahrungen verarbeitethat.“Und der Rest der Band unterstützte ihnnachdrücklich dabei, mit einem klaren„Wir stehen alle hinter dir!“. Der Namedes Albums ist dabei in einem gewissenSinne die Beschreibung ihres neuenSounds. „Raffi verkündete einmal beieinem Auftritt, dass er unsren neuen Stilals ,Queer Rage’ bezeichnet“, der auf diesemAlbum vor allem als harmonischeMischung überzeugt: Stark elektronischbeeinflusste Tracks treffen Indie und Pop,ganz leichtfüßig und verspielt, und dochtief und mitreißend.Die sechs Mitglieder der Band, Raphael,Valentin, Jonathan, Lukas, Jakob undMichael haben dabei durchaus diskutiert,was diese Entwicklung für eine Außenwirkunghat und für die Band internbedeutet. „Wir wollen nicht den Anscheinerwecken, dass wir jetzt so daherkommen,sechs Dudes, die da in eine Szeneversuchen reinzurutschen – das war niedie Idee.“ Gedanken, die sie auch bei z.B. Fotoshootings begleiten. „Wie kleidenwir uns? Wenn mehr feminin – ist dasdann okay? Oder verkleiden wir unssicht- und spürbar?“ So trägt Michaelbei Auftritten einen Rock, „was ich privatnicht machen würde. Warum dann hier?Schon allein, weil wir es wichtig finden,dass wir Raffi unterstützen.“ Und dieganze Community, wie er betont. „Es hatmich anfangs etwas gestresst“, gestehtMichael ganz ehrlich, „aber wenn solcheGefühle in mir sind – dann umso mehr!Es ist ein Kleidungsstück, nicht mehr.Und dass ich am Anfang das Gefühlhatte, man begibt sich in eine Zone desUnbehagens … das ist doch so lächerlich!Und es ist bescheuert, dass das einProblem sein kann. Es geht dann genaudarum für mich: Die Sachen, die maneinprogrammiert hat oder die einemeinprogrammiert wurden, aufzubrechen.“Als die Band in einem Pfadfindercampspielte, sprang das Publikum direktdarauf an. „Manche schrieben uns, dasssie durch unseren Auftritt Mut gewonnenhaben. Das können wir also auslösen …“Wie sich das alles darauf auswirkt,dass sie zum Beispiel in Radiostationengespielt werden? „Es wird wieder schwerer,wenn man über Queerness redet.“Doch man braucht die Unterstützungvon Radiostationen, damit die Musik,nicht nur in Playlists im Hintergrundnebenbei läuft und man ein aktives Publikumfindet und Gigs bekommt. „Wenndu da nicht einpasst, dann kommst dunicht vom Fleck. Aber wenn man nieetwas sagt und sich nie was traut … Inder jetzigen Zeit sind wir an einem Punkt,dass man sich wehren muss. Wir müssendas alles aussprechen! Es ist jetzt nichtder Zeitpunkt zum Aufgeben.“*Interview: Christian K. L. FischerFOTO: ELENA AISTLEITNER

INDIE„Humpe Humpe“Inga und Annette Humpe feiern 2025das 40-jährige Jubiläum ihres einzigartigenselbstbetitelten Debütalbums„Humpe Humpe“. Zu diesem besonderenAnlass erscheint das überlange Zeit physisch nicht erhältlicheAlbum erstmals als Remaster.Geboren im nordrhein-westfälischenHerdecke der 1950er-Jahre in eineKonditoren-Familie, studiertenInga und Annette nach der SchuleSchauspiel und klassische Musik,bevor sich beide im Berlin der 1970er-Jahre wiederfanden und mitunter inBands wie den Neonbabies und Idealihre musikalischen Wege begannen.Beide waren schon in der BerlinerMusikszene bekannte und bedeutendeStimmen, als sie anfingen,gemeinsam Musik zu entwickeln undzu prägen. Annette und Inga Humpehaben erfolgreich Songs und Albenproduziert, als Gastsängerinnen undSongwriterinnen gearbeitet und mitden Bands Ich + Ich sowie 2raumwohnunggroße kommerzielle Erfolgeerzielt und Preise gewonnen.POPLady Gagas „Mayhem“Sie macht Musik, in der sich eine ganze GenerationQueers wiederfindet und verstandenfühlt. Ihre Fans, die Lady Gaga aka „MotherMonster“ selbst zärtlich ihre „Little Monster“nennt, können sich freuen, das neue Album„Mayhem“ erscheint am 7. März.Und sie ist auch erneut ganz vorne in den Charts:„Die With a Smile“ von der Musikerin an der Seitevon Bruno Mars ist ein weltweiter Hit. Das neueAlbum soll variantenreich sein, wie sie vorab verriet. Düstere Dance-Stücke undpoppige Nummern vereinen. „Ich liebe es, Genres zu durchbrechen, und ich liebees, Musik zu erforschen“, zitieren sie dazu die Kolleg*innen des Magazins ELLE. Aberimmer soll es typisch Gaga sein. Unser Anspieltipp ist „Abracadabra“. *räROCKTimothée Chalametspielt und singtBob DylanUnlängst kam der schon auf Festivalsweltweit gefeierte Film „A CompleteUnknown“ mit Timothée Chalamet inunsere Kinos. Den Soundtrack gibt esauch auf Vinyl.„Für mich gab es nur eine Weise,diesen Film umzusetzen – mitSchauspieler*innen zu arbeiten, dieextrem talentiert, ambitioniert und auchmutig genug sind, sich komplett in denoder die Künstler*in hineinzuversetzen,die sie verkörpern sollten. Um dasglaubhaft tun zu können, musstensie auch in der Lage sein, zu singen.Wir haben nie mit dem Gedankengespielt, die Kraft, die Schönheit und dieErhabenheit des bereits Existierendenzu ersetzen, sondern es stattdessenzu feiern und zu ehren“, so der USamerikanischeRegisseur, Drehbuchautorund Filmproduzent James Mangoldüber die Musik zu seinem Projekt. DerFilm erzählt die Lebensgeschichte desSinger-Songwriters und Lyrikers BobDylan, hochkarätig besetzt mit unteranderem Edward Norton als Pete Seeger,Elle Fanning als Sylvie Russo, MonicaBarbaro als Joan Baez und BoydHolbrook als Johnny Cash. *räVon TikTok inden KonzertsaalDas Debütalbum der Piano-Sensationmit den Single-Hits: Paulette, Supernova,Andante Festivo (feat. Esther Abrami)und vielen mehr.

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