34 KULTURFOTOS: EDWARD COOKEPOPIm Zeichen der Fische –JAMES ARTHURFür manche ist das Thema ein rotesTuch, für andere eine Hilfe undMöglichkeit, aus der Realität undsich selbst ein bisschen schlau zuwerden. Astrologie kann jedochauch übertrieben werden undals Dogma der einzige Filter sein,durch den man sein Gegenüberbetrachtet, was ein wenig problematischwird.Doch James Arthur geht diesenWeg nicht, wenn er auf seinemneuen, mittlerweile sechsten Album„Pisces“ seine tiefe Verwurzelungin seiner astrologischen Identitätaufarbeitet. Es ist vielmehr eineLinse, durch die er sein Leben betrachtet und sich so mitVerletzlichkeit, psychischer Gesundheit und Selbstakzeptanzauseinandersetzt. „Ich bin ein Fisch, und ich habe mich immermit den Eigenschaften eines Fisches identifiziert – ein Träumerund ziemlich sensibel. Jeder Song auf diesem Album ist einkleiner Teil von mir, ein Baustein dessen, was ich bin“, erklärt erseinen Blickwinkel.Was man auf „Pisces“ hören kann, zeigt, dass er nach dem Erfolgseines Albums „Bitter Sweet Love“ bereit ist, sich zu öffnen. Aberauch, musikalisch neue Schritte zu wagen. Der ganze Vibe desAlbums ist weicher und ätherischer, es klingt wie ein sanfterFluss, mit dem man sich treiben lassen kann, und das fängt dierohe Emotionalität ein, die seine Texte transportieren. Dabei nutzter aber weiterhin die große Geste – denn warum auch nicht?Weit gekommen ist er mit seinem Stil, ein Weg, der als Gewinnerder Castingshow „The X Factor“ im Jahr 2012 begann. Erdig undehrlich klingt er – und doch ist diese raue Stimme mit der Gabeverbunden, auf der großen Bühne ganze Menschenmassen zufaszinieren, die nicht nur wegen ihr an seinen Lippen hängen,sondern nachfühlen, wovon er singt.Aber genau das macht den Unterschiedauf diesem, seinem Fische-Album: Allesklingt nun gedämpfter, man könntesagen, weniger gewollt. Die Klängezeigen sich zurückhaltender und lassenmehr Raum für den Hörer, der nichteinfach von übergroßen und lautenArrangements und einer Produktionüberwältigt wird, die schon im Studio sotut, als wäre sie in einer Arena. Die erstenSingles „ADHD“, „Celebrate“ und „Embers“dokumentieren diese Entwicklung ganzdeutlich. „Ich wollte, dass sich diesesAlbum anders anfühlt als alle anderendavor. Die Leute erwarten von mirgroße, kraftvolle, emotionale, rauchigeVocals und Balladen. Ich denke, ich habe mehr zu bieten undmöchte nie nur eine Sache machen. Es war einfach der Wunsch,die Songs und meine Gesangsinterpretation etwas sanfteranzugehen und verträumtere Klänge zu schaffen“, erklärt James.So hofft er, wird es einfacher, eine emotionale Verbindung zuseinem Publikum herzustellen.Man kann ihm zu diesen Entscheidungen nur gratulieren, dennvielleicht wird zum ersten Mal deutlich, dass er es gar nicht nötighat, Bombast auch in den sanftesten Liedern zu verwenden. Erund seine Stimme sind in der Lage, auch mit den eher ätherischenVibes im Hintergrund zu faszinieren – mehr denn je sogar.„Ich wollte Musik machen, die die Leute fühlen lässt und den Fanseinen Einblick in mein wahres Ich geben – die Höhen und Tiefen,die Träume und die Realität eines Fisches – die Dualität spiegeltsich wirklich in diesen Songs wider. Ich wollte auch eine neueSeite von mir und einige neue Sounds zeigen, den Leuten einetiefere Schicht präsentieren.“ Das ist ihm gelungen. Bleibt nurdie Frage, ob das auch in seinen Sternen stand. Wenn ja, könnteman fast selbst daran glauben. *Christian K. L. Fischer (fis)
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