26 KULTUR SERSE Mission Schönheit OPER FOTOS: JUNG_MATTHIAS Die Oper „Serse (Xerxes)“ von Georg Friedrich Händel gilt seit ihrer Uraufführung 1738 in London als eine der beliebtesten Opern des Komponisten. Das Landestheater Detmold bringt den Klassiker nun zurück auf die Bühne. Als Serse begeistert der junge, israelische Sopranist Maayan Licht, Maila von Haussen hat mit ihm gesprochen. Die Titelpartie in Händels „Serse“, einer der schönsten Barockopern – wird da ein Traum wahr? Maayan Licht: Absolut. Ich empfinde es als meine Aufgabe, den Menschen zu zeigen, dass diese Welt Schönheit zu bieten hat und gerade diese Musik vermittelt das. Was macht die Detmolder Inszenierung aus? Maayan Licht: Regisseur Kay Link gelingt es, verständlich zu machen, warum sich Serse so verhält, wie er es tut: Serse ist hier ein schwuler Mann, was zu der Zeit für einen König nicht akzeptabel war. Also versucht er, sein Schwulsein zu verdrängen, er verstößt seinen Geliebten Amastre und macht sich an Romilda ran, die Geliebte seines Bruders, die ihn aber konsequent abweist. Die ganze Oper hindurch ist er bestrebt, den gesellschaftlichen Erwartungen gerecht zu werden und erlebt eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Erst ganz am Ende kommt sich Serse selbst wieder etwas näher. Die Inszenierung mit ihren Kostümen und ihrem Bühnenbild ist superfrisch und ich denke, dass jeder etwas damit anfangen kann. Wie hast du erkannt, dass du der Welt als Sopranist etwas geben kannst? Maayan Licht: Ich hatte immer schon eine hohe Stimme, habe gern gesungen und Sängerinnen nachgemacht. Mit 18 Jahren traf ich auf eine Lehrerin – damals hatte ich noch nie von Countertenören gehört und wollte Popstar werden –, die meinen Stimmumfang getestet und mir sofort geraten hat, den Weg zur Barockmusik einzuschlagen. Und diese Musik mit ihren Koloraturen, ihren Trillern und ihrer Schönheit hat mich sofort gepackt. 16.4., Lessingtheater in Wolfenbüttel, Harztorwall 16; 11.5. + 22.6. (zum letzten Mal in dieser Spielzeit), Landestheater Detmold, Theaterplatz 1. Tickets und weitere Infos auf www.landestheater-detmold.de
KULTUR 27 FOTO: ASTRID ACKERMANN © Oliver Steller, Martin Langhorst KLASSIK ACHT BRÜCKEN Musik für Köln Zur dreizehnten Festivalausgabe von ACHT BRÜCKEN seid ihr eingeladen, euch in 50 Konzerten mit 36 neuen Werken von der Freude an der Klanggestaltung anstecken zu lassen und eine neue Art des Hörens zu praktizieren: fokussiert, unvoreingenommen und neugierig. Im Fokus steht das Werk der Komponistin Rebecca Saunders. Optimale Ausgangsbedingung zur individuellen Klangerfahrung bieten Akustik-Tempel wie die Kölner Philharmonie sowie 13 weitere Spielstätten. Mit dem Ensemble Modern, Ensemble Mosaik, Ensemble Musikfabrik, Mahler Chamber Orchestra, der Basel Sinfonietta, Jungen Deutsche Philharmonie, dem Gürzenich-Orchester Köln, WDR Sinfonieorchester und vielen weiteren Künstler*innen der internationalen und lokalen Szene ist feinfühligste Klanggestaltung garantiert. Auf dem Programm stehen neben Werken von Rebecca Saunders u. a. Kompositionen von Helmut Lachenmann, Milica Djordjević, Yu Kuwabara, Gérard Grisey, Lucia Ronchetti und Michael Pelzel sowie Kaitlyn Aurelia Smith und weitere Kreationen aus Jazz-, Pop- oder elektronischer Musik. Bernhard Gander FOTO: INGRID GÖTZ Mark Simpson Bas Wiegers Zehn Tage Festival unter dem Motto „Musik oder Nichts“ – inklusive der beliebten Eintritt-frei-Formate ACHT BRÜCKEN Freihafen am 1. Mai, dem ACHT BRÜCKEN Lunch zur Mittagszeit und der ACHT BRÜCKEN Lounge im Festivalzelt zum Chill-Out am Abend. Lasst euch die Festivalbroschüre kostenlos nach Hause schicken: achtbruecken.de/broschuere 28.4. – 7.5., Kölner Philharmonie und 13 weitere Spielstätten. Programm, Tickets und Festivalpass unter achtbruecken.de FOTO: CHELSEY BROWNE FOTO: PAZ GUILLEN Foto © Caio Sanfelice Ringe für Paare von Goldschmiedemeister Kaya Wilbrandt Maastrichter Strasse 55 - 50672 Köln | Tel: +49 (0) 221 5104485 Tannahills zweiter Roman ist ein großartiger Wurf, der, vor dem Hintergrund einer beunruhigend großen Flut an Desinformation, drängende Fragen stellt. Intermission Magazine Die Lehrerin Claire verzweifelt schier an einem Geräusch, das außer ihr kaum jemand wahrnimmt. In ihrem Wunsch, geheilt zu werden, schließt sie sich einer Gruppe Suchender an, die bald sektenartige Züge annimmt. Das Summen stand u. a. auf der Shortlist des Scotiabank Giller Prize. www.goyaverlag.de JORDAN TANNAHILL, preisgekrönter Dramatiker und LGBTQ-Aktivist, ist Kanadas neue literarische Stimme. Sein Zweitling Das Summen porträtiert fesselnd die Spaltung einer Gesellschaft und eroberte die kanadischen Bestsellerlisten. Hardcover • 386 Seiten Auch als Hörbuch erhältlich Das literarische BuchProgramm
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