GESUNDHEIT / AFFENPOCKEN AFFENPOCKEN – DIE GEFAHR IST NOCH DA FOTO: HALFPOINT Schützen Sie sich vor einer Infektion mit dem Mpox-Virus Im Jahr 2022 sind Affenpocken (Mpox = monkeypox) erstmals weltweit aufgetreten. wvAuch Deutschland blieb vom Ausbruch nicht verschont. Hierzulande wurden erste Fälle im Mai 2022 bestätigt. Am 23. Juli 2022 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den weltweiten Mpox-Ausbruch zum Gesundheitsnotstand von internationaler Tragweite. Der Notstand wurde am 11. Mai 2023 wieder aufgehoben. – Die WHO betont aber weiterhin die große Bedeutung von Überwachung, Prävention und Forschung. Trotz der aktuell ruhigen epidemiologischen Lage kann es zu einem erneuten Anstieg der Fallzahlen – auch in Deutschland – kommen. Schutzmaßnahmen, insbesondere mit Blick auf die zahlreichen Veranstaltungen im Rahmen der Pride Saison, sind weiterhin empfehlenswert. 50 3/2023
VERBREITUNG UND ÜBERTRAGUNGSWEGE Der erste Fall von Mpox beim Menschen wurde 1970 in der Demokratischen Republik Kongo registriert. Die Übertragung des Mpox-Virus blieb zunächst auf den afrikanischen Kontinent beschränkt und fand überwiegend von Nagetieren auf den Menschen statt. Seit 2022 wird eine stärkere Übertragung von Mensch zu Mensch beobachtet, die den weltweiten Ausbruch begünstigte. Infektionen mit dem Virus erfolgen hauptsächlich durch direkten Kontakt mit infektiösen Wunden, Schorf und Körperflüssigkeiten oder mit kontaminiertem Material wie Kleidung, Bettwäsche, Handtücher oder Sexspielzeug. Bei sexuellen Kontakten ist die Übertragungswahrscheinlichkeit deutlich erhöht. SYMPTOME UND VERLÄUFE In der Regel haben Erkrankungen einen milden Verlauf und heilen innerhalb weniger Wochen von selbst wieder ab. Symptome treten meist 4 bis 21 Tage nach Kontakt mit einer infizierten Person auf. Zu den häufigen allgemeinen Beschwerden gehören Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Frösteln und starke körperliche Schwäche. Darüber hinaus kann es zu schmerzhaften Hautveränderungen kommen, die als Pickel, Blasen, Ausschlag oder Wunden im Gesicht, auf Brust, Händen, Füßen, im Mund, im Genital- und Analbereich oder im Auge an Binde- und Hornhaut sichtbar werden. Schwere Verläufe sind eher selten. Sie kommen insbesondere bei immungeschwächten Personen (z. B. HIV) und Menschen mit akuten oder chronischen Hauterkrankungen vor und können mit Komplikationen wie Sekundärinfektionen, Entzündung der Lunge und des angrenzenden Bindegewebes, Blutvergiftung, Gehirnund Hornhautentzündung bis hin zum Verlust des Sehvermögens einhergehen. IMPFUNG ALS SCHUTZMASSNAHME Zum Schutz vor Mpox empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine vorbeugende Impfung für Personen mit erhöhtem Expositions- und Infektionsrisiko. Dazu zählen Männer ab 18 Jahre, die Sex mit Männern haben (MSM) und dabei häufig die Partner wechseln. Auch nach dem Kontakt mit Infizierten kann eine rasche Impfung das Erkrankungsrisiko verringern. Diese sogenannte postexpositionelle Impfung wird symptomfreien, erwachsenen Menschen empfohlen, die enge körperliche Kontakte mit Infizierten über nicht intakte Haut oder Schleimhäute hatten, z.B. sexuelle Kontakte und enge zwischenmenschliche Kontakte im Haushalt oder Familienkreis. Sollten Sie zur Gruppe mit erhöhtem Expositions- und Infektionsrisiko gehören, nehmen Sie Kontakt mit Ihrem Hausarzt/Ihrer Hausärztin, einer HIV-Schwerpunktpraxis, einer Hautarztpraxis oder den HIV/STI-Beratungsstellen der Gesundheitsämter auf und fragen Sie nach Schutzmaßnahmen. Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin zunächst telefonisch, wenn Sie vermuten sich infiziert zu haben oder bereits Symptome an sich bemerken. DE-ODA-2300005 51
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