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GESUNDHEIT /

GESUNDHEIT / PARODONTITIS SO ERKENNT MAN PARODONTITIS Die „Deutsche Mundgesundheitsstudie“ aus dem Jahr 2014 zeigt, dass etwa jeder zweite erwachsene Deutsche ab dem 35. Lebensjahr eine Parodontitis aufweist. Im mittleren Alter wird bei rund acht Prozent der Menschen ein schweres Stadium diagnostiziert, bei den Senioren ab 65 Jahren sind es nahezu 20 Prozent. Umso wichtiger ist es, die Anzeichen dafür rechtzeitig zu erkennen, damit man die Parodontitis im Frühstadium behandeln kann. Wenn folgende Symptome über mehrere Wochen anhalten, sollte man einen Zahnarzt konsultieren. MUNDGERUCH - ZAHNFLEISCHBLUTEN - GERÖTETES ODER GESCHWOLLENES ZAHNFLEISCH - FREILIEGENDE ZAHNHÄLSE - LOCKERE ZÄHNE Dabei gilt es zu bedenken, dass diese Symptome auch andere Auslöser haben können. Mundgeruch kann durch Magenprobleme entstehen, Zahnfleischbluten durch zu starkes Aufdrücken beim Zähneputzen und lockere Zähne durch sehr starken Vitamin- und Mineralstoffmangel. URSACHEN VON PARODONTITIS Sowohl Parodontitis als auch die Vorstufe Gingivitis werden in den meisten Fällen durch Bakterien im sogenannten Biofilm der Mundhöhle ausgelöst. Diese Bakterien bilden zusammen mit Bestandteilen des Speichels sowie Nahrungsresten den Zahnbelag, auch Plaque genannt. Bleibt Plaque über einen längeren Zeitraum auf den Zähnen oder wird nicht gründlich entfernt, fangen die Bakterien darin an, Säuren und Giftstoffe zu bilden. Diese wiederum können eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) auslösen, die sich unbehandelt bis hin zur Entzündung des gesamten Zahnhalteapparates (Parodontitis) ausweiten kann. Infolge des Zahnfleischrückgangs bilden sich Taschen am Zahnfleischrand, wodurch Nahrungsreste noch einfacher zurückbleiben. So können sich Bakterien noch besser vermehren und das Fortschreiten der Parodontitis verstärken. Obwohl Mundhygiene eine wichtige Rolle spielt, gibt es unabhängig davon noch weitere Risikofaktoren. Dazu zählen das Rauchen, eine genetische Veranlagung sowie Diabetes. Selbst wer regelmäßig zweimal täglich seine Zähne putzt, sollte also auf die oben beschriebenen Anzeichen achten. BEHANDLUNGSERFOLG HÄNGT VON ZWEI FAKTOREN AB Für eine erfolgreiche Bekämpfung von Parodontitis sind zwei Faktoren entscheidend: die Behandlung beim Zahnarzt und die Mundhygiene des Patienten zu Hause. Wenn die Zahnfleischtaschen mehr als vier Millimeter Tiefe aufweisen, gilt die Parodontitis als behandlungsbedürftig. Obwohl praktisch jeder Zahnarzt parodontal behandeln darf, sollte man bei der Diagnose Parodontitis lieber zu einem Spezialisten. Der Zahnarzt sorgt zunächst dafür, dass Beläge auf den Zähnen mit ihren 30 3/2023

ILLU: PCH.VECTOR / FREEPIK.COM schädlichen Bakterien entfernt werden. Auch Karies, beschädigte Wurzelkanäle oder mangelhafte Füllungen müssen beseitigt werden, um den Bakterien keine Angriffsflächen zu bieten. Im nächsten Schritt werden die Zahnfleischtaschen und Zahnhälse gereinigt. In einigen Fällen ist es erforderlich, dass das Zahnfleisch an entzündeten Stellen chirurgisch aufgeschnitten wird, um sie von den Bakterien zu befreien. Dieses „offene Vorgehen“ findet unter örtlicher Betäubung statt. Dabei wird, wenn nötig, auch der angegriffene Knochen behandelt und das Zahnfleisch hinterher so zugenäht, dass es nah am Zahn anliegt, um Bakterien kein neues Einfallstor zu bieten. Ganz entscheidend für den Erfolg der Therapie ist jedoch die Zahnpflege des Patienten zu Hause. Denn nur, wenn man selbst für eine gesunde Mundhygiene sorgt, kann das Aufkeimen der Parodontitis in Schach gehalten werden. VORBEUGEN DURCH GESUNDE MUNDHYGIENE Die bekannteste Faustregel ist gleichzeitig die einfachste Art, nicht nur Karies, sondern auch Parodontitis vorzubeugen: Wer zweimal täglich (gründlich) Zähne putzt, der kann den schädlichen Zahnbelag entfernen, welcher für Entzündungen des Zahnfleisches verantwortlich ist. Dabei sollte man auf keinen Fall die Zahnzwischenräume sowie schwer zugängliche Stellen vergessen. Hier helfen Zahnseide oder Interdentalbürsten. Allerdings darf man es mit dem Zähneputzen nicht übertreiben. Zu intensives Putzen schädigt nämlich den schützenden Zahnschmelz und zu starkes Aufdrücken verletzt das Zahnfleisch, was wiederum zu Entzündungen führen kann. Auch die Zunge darf man nicht vergessen. Dort lagern sich ebenfalls Bakterien ab, die nicht nur für üblen Mundgeruch sorgen, sondern die Mundflora aus dem Gleichgewicht bringen können. Empfehlenswert ist zudem mindestens einmal jährlich eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt. Dabei werden die Zähne nicht nur optimal bis in die Zwischenräume gereinigt, sondern nebenbei auch kontrolliert. Zudem kann eine schleichende Parodontitis frühzeitig erkannt werden. Leider übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen meist keine Kosten für eine professionelle Zahnreinigung. Diese liegen bei etwa 80 bis 120 Euro und werden von einigen Zahnzusatzversicherungen übernommen. 31

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