GESUNDHEIT / CANNABIS Text: Martin Lewicki HOFFNUNG FÜR SCHMERZPATIENTEN CANNABIS-WIRKSTOFF IST 30-MAL EFFEKTIVER ALS ASPIRIN ILLU: FREEPIK.COM Cannabis ist nach wie vor umstritten. Für die einen ist es eine Droge, für die anderen ein hilfreiches Schmerz- und Beruhigungsmittel. Kanadischen Forschern gelang es, einen entzündungshemmenden Cannabis-Wirkstoff nachzubilden, der dreißig Mal effektiver ist als Acetylsalicylsäure (ASS) – besser bekannt unter dem Namen Aspirin. In Deutschland können seit März 2017 schwerkranke Patienten anstatt Schmerzmittel auch Cannabis auf Rezept erhalten. Dabei entscheidet der behandelnde Arzt, ob eine Cannabis-Therapie hilfreich ist. Die Kosten dafür werden von der Krankenkasse übernommen. Das Einsatzspektrum von Cannabis zur medizinischen Behandlung ist breit. Oft wird es beispielsweise bei chronischen Schmerzen, Multipler Sklerose, depressiven Störungen und ADHS verschrieben. Vor allem soll es die Krankheitssymptome der Patienten lindern. Allerdings muss ernsthaft abgewogen werden, ob diese Art der Therapie infrage kommt. Insbesondere Menschen mit einem hohen Risiko für Psychosen sollten vorsichtig beim Cannabis-Konsum sein. Laut einer Studie von 2019 kann der tägliche Konsum 26 3/2023
von Cannabis mit einem hohen Gehalt des Wirkstoffs THC (Tetrahydrocannabinol) das Risiko für ein Auftreten von Psychosen um das Sechsfache erhöhen. CANNFLAVINE SIND DEUTLICH EFFEK- TIVER ALS ACETYLSALICYLSÄURE Cannabis enthält zahlreiche Inhaltsstoffe, die eine positive Wirkung haben. Dazu zählen die sogenannten Cannflavine. Diese Entzündungshemmer im Cannabis sollen 30-mal effektiver als Acetylsalicylsäure (ASS) sein, die im Aspirin eingesetzt wird. Doch es gibt ein Problem: Cannflavine machen lediglich 0,014 Prozent der Cannabis-Pflanze aus. Man benötigt also enorme Mengen des Rohstoffs, um den Wirkstoff zu gewinnen. Das würde den Preis eines potenziellen Schmerzmittels in schwindelerregende Höhen treiben – und käme somit als ASS-Alternative nicht infrage. Lange wusste man nicht, wie die Cannflavine gebildet werden. Doch kanadischen Wissenschaftlern von der „University of Guelph“ gelang es, den Bauplan für die hochwirksame Substanz zu entschlüsseln. Dazu haben sie den Stoffwechselprozess der Pflanze analysiert und die für die Cannflavin-Produktion verantwortlichen Gene ausgemacht. Somit ist es ihnen möglich, den Schmerzhemmer im Labor herzustellen. Es gibt also Hoffnung für Patienten, die unter starken akuten oder chronischen Schmerzen leiden. Denn bislang müssen viele von ihnen zu Opioiden als Schmerzmittel greifen. Der neue Cannabis-Wirkstoff, der sowohl Schmerzen als auch Entzündungen im Körper lindern kann, würde im Vergleich zu Opioiden das Risiko einer Abhängigkeit deutlich senken. Deswegen arbeiten die Forscher nun an einer Methode, wie man die Cannflavine in großen Mengen synthetisieren und somit für die breite Masse verfügbar machen kann. 27
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