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SEXUALITÄT / Infektiologie Stigmatisierung und Diskriminierung aufgrund des HIV-Status Was kann HIV-positiven Menschen im Umgang damit helfen? 36 II / 24

WOHER KOMMT DIESE PAUSCHALE NEGATIVBE- WERTUNG VON MENSCHEN MIT HIV? Die Ursache für Stigmatisierung und den daraus resultierenden diskriminierenden Verhaltensweisen liegt häufig darin, dass ein großer Teil der Gesellschaft noch immer die veralteten Bilder aus den 1980er Jahren im Kopf hat: Schwule HIV-positive Menschen, die an Aids erkrankten, damals nicht angemessen behandelt werden konnten und verstarben. Das Wissen darüber, was Leben mit HIV heutzutage eigentlich bedeutet, ist noch nicht bei allen Menschen angekommen. Daher setzen manche eine HIV-Infektion immer noch mit einer stark eingeschränkten Lebensqualität, dem Ausbruch von Aids und damit einem Todesurteil gleich, was es heute aber nicht mehr ist. Dank innovativer Medikamente können Menschen mit HIV heutzutage gut und lange leben. Auch bezüglich der Übertragungswege fehlen vielen Menschen die richtigen Informationen. Deshalb halten sich Vorurteile und Ängste gegenüber HIV-positiven Menschen noch immer hartnäckig. Fakt ist: Sie sind schlichtweg unbegründet, denn im Alltag besteht keinerlei Ansteckungsgefahr. STIGMATISIERUNG AUS DEM EIGENEN INNEREN Menschen mit HIV können mittlerweile ein gesundes und langes Leben führen. Auch wenn sich ihre Lebensqualität in den letzten Jahren aufgrund der innovativen Therapien enorm verbessert hat, besteht nach wie vor eine große Herausforderung: Im Alltag sind HIV-positive Menschen häufig mit Stigmatisierung und Diskriminierung konfrontiert. Stigmatisierung kann aber nicht nur von außen erfolgen, sondern in HIV-positiven Menschen auch aus dem eigenen Inneren heraus entstehen. Macht man sich selbst Vorwürfe, empfindet Scham oder verurteilt sich selbst für die HIV-Infektion, nennt man das Selbststigmatisierung. Als HIV-positiver Mensch ist ein solides Wissen rund um HIV sehr wichtig, um Selbststigmatisierung zu vermeiden und sich so zu akzeptieren, wie man ist – auch mit dem Virus. WELCHE AUSWIRKUNGEN HABEN STIGMATISIE- RUNG UND DISKRIMINIE- RUNG? Die Ergebnisse des kürzlich veröffentlichten Forschungsprojekts „positive stimmen 2.0“ der Deutschen Aidshilfe zeigen, dass sich Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit HIV auch auf deren Lebensqualität auswirken können. So berichteten mehr als die Hälfte der HIV-positiven Menschen, dass Vorurteile gegenüber HIV ihr eigenes Leben beeinträchtigen1. Viele Menschen mit HIV haben auch Angst davor, dass Personen im Umfeld von ihrer Infektion erfahren. Wenn man die Sorge hat, dass jemand die Medikamente entdecken oder einen bei deren Einnahme beobachten könnte, kann das zu bestimmten Handlungen führen, die dazu dienen, den HIV-Status zu verheimlichen. Beispielsweise werden HIV-Medikamente zu Hause häufig versteckt. Das kann zu einer andauernden, unbewussten Belastung führen und damit die Lebensqualität und die mentale Gesundheit negativ beeinflussen. Ein Wissen um die verschiedenen Therapieoptionen, die es heutzutage gibt, ist von großer Bedeutung, denn so kann man selbst aktiv nach Lösungen suchen und muss mental belastende Situationen wie das Verstecken der Medikamente nicht weiter hinnehmen. Während einige mit einer täglichen Pille bestens klarkommen, kann für andere eine 37

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