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GESUNDHEIT / Zahnhygiene

GESUNDHEIT / Zahnhygiene MUNDHYGIENE Wie man für eine gesunde Mundflora sorgt? FOTO: FREEPIK.COM Die Mundflora ist erst dann ein Thema, wenn sie aus dem Gleichgewicht gerät. Das äußert sich beispielsweise durch Mundgeruch und häufiges Zahnfleischbluten. Unser Experte erklärt, wie man am besten vorbeugt und was man tun kann, um eine geschädigte Mundflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen. 22 II / 24

Text: Martin Lewicki Als Mundflora bezeichnet man die Gesamtheit der Bakterien und Pilze, die sich im Mund befinden. Allein im Mundraum haben wir Hunderte von Bakterienarten. „Die Bakterien leben nicht einzeln, sondern bilden einen sogenannten Biofilm, der sich als Belag auf den Zähnen und der Zunge befindet“, sagt Prof. Dr. Dr. Thomas Beikler, Facharzt für Parodontologie und Direktor des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Solange die Bakterien des Biofilms im Gleichgewicht sind, ist das kein Problem. Allerdings kann es zu einer sogenannten Dysbakterie kommen, wenn sich einzelne Erreger stärker ausbreiten. In diesem Fall können Mundgeruch (Halitosis), Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und im späteren Verlauf Zahnbettentzündung (Parodontitis) entstehen. „Bei Parodontitis weiß man nicht genau, wie sie entsteht. Eventuell könnten einzelne Bakterien zum Umkippen des Mikrobioms führen“, erklärt Prof. Beikler. Mundhygiene spiele zwar eine wichtige Rolle, doch auch unabhängig davon könne Parodontitis entstehen. „Es ist ein schleichender und oft unbemerkter Prozess, eine chronische Entzündung, die über Jahre verlaufen kann, bevor man sie feststellt.“ BEI HÄUFIGEM ZAHNFLEISCHBLUTEN DEN ZAHNARZT KONSULTIEREN Zahnfleischbluten könne ein Indikator für Parodontitis sein. Um festzustellen, ob sie tatsächlich vorliegt, empfiehlt Prof. Beikler, eine sogenannte Screening-Untersuchung beim Zahnarzt. Dabei werden die Zahnfleischtaschen mit einer Sonde kontrolliert. Unabhängig davon: Eine gute Mundhygiene ist wichtig, um beispielsweise Karies auslösenden Bakterien keine Chance zu geben. Wenig überraschend ist die Empfehlung, zweimal täglich Zähne zu putzen. Nur so kann man Zahnbelag (Plaque) regelmäßig beseitigen. Werden die Ansammlungen von Bakterien aus Speichel und Nahrungsresten über einen längeren Zeitraum nicht entfernt, können sie sich vermehren und Säuren produzieren. Eine der gefährlichen Bakterienarten heißt „Streptococcus mutans“. Der Karieskeim zersetzt Kohlenhydrate zu Milchsäure. Bei diesem Prozess werden dem Zahn Mineralien entzogen, was im schlimmsten Fall Karies und somit Löcher verursacht. Weil diese Bakterien Zucker aus der Nahrung zu Säuren abbauen, gelten unter anderem Süßigkeiten als Kariesauslöser. Wer jedoch seine Zähne zweimal täglich gründlich reinigt, sollte mit Karies keine Probleme bekommen. ZAHNZWISCHENRÄU ME BEIM ZÄHNEPUTZEN NICHT VERGESSEN Viele Menschen vergessen beim Putzen der Zähne die Zahnzwischenräume. Speziell dort können sich die gefährlichen Bakterien einnisten und für üblen Mundgeruch oder andere Probleme sorgen. Für eine gesunde Mundflora hilft das Reinigen mit Zahnseide oder Interdentalbürsten, um in die Zahnzwischenräume zu gelangen und dort Ablagerungen zu beseitigen. Empfehlenswert ist auch eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt. Denn nur so können alle Reste entfernt werden, die sich im Lauf der letzten Monate angesammelt haben. Mindestens einmal im Jahr sollte man sie durchführen lassen. In einigen Fällen übernehmen Krankenkasse die Kosten. Es lohnt sich, vorher bei der Krankenkasse nachzufragen, ob eine vollständige oder zumindest teilweise Erstattung der Zahnreinigungskosten möglich ist. 23

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