WELLBEING ernährung Warum Kaffee weniger schmerzempfindlich macht Schmerzmittel werden zu einem immer größeren Problem. In den USA spricht man bereits von einer Schmerzmittel-Epidemie. Auch in Deutschland greifen rund 20 Prozent der Bürger wöchentlich zu Paracetamol, Ibuprofen und Co. Doch Studien zeigen, dass allein Koffein im Kaffee und in anderen Getränken zur Schmerzbekämpfung beitragen kann. Dies könnte neue Therapieansätze ermöglichen. Dass Koffein als Beigabe in Medikamenten zur Schmerzbekämpfung die Wirksamkeit erhöht, ist seit längerer Zeit bekannt. So haben Wissenschaftler von der Uniklinik Oxford in England bereits 2014 gezeigt, dass die Zugabe von 100 bis 130 Milligramm Koffein bei gängigen Schmerzmitteln wie Paracetamol, Ibuprofen und Aspirin zu einer deutlich besseren Schmerzlinderung beitragen kann. Dabei handelte es sich um eine große Untersuchung, bei der 20 Studien mit insgesamt 7238 Probanden ausgewertet wurden. Die Daten belegen, dass der Extra-Koffein-Kick insbesondere bei Kopfschmerzen und nach Zahnbehandlungen wirksam hilft. Die Mindestmenge für einen schmerzlindernden Effekt liegt übrigens bei 100 Milligramm, was ungefähr einer Tasse Kaffee entspricht. Das ist auch jene Menge, die beispielsweise Paracetamol- und Ibuprofen- Präparaten beigefügt wird. Doch muss es immer ein Medikament sein? Reicht womöglich schon eine ordentliche Portion Koffein, um das Schmerzempfinden zu senken? Das wollten Wissenschaftler der Universität von Alabama (USA) herausfinden. Dafür untersuchten sie 62 Erwachsene im Alter zwischen 19 und 77 Jahren. Eine Woche lang mussten die Probanden akribisch den Verzehr von koffeinhaltigen Nahrungsmitteln dokumentieren. Dazu zählten Getränke wie Kaffee, Tee, Energydrinks sowie Lebensmittel wie Schokolade. Am siebten Tag der Studie wurden die Teilnehmer im Labor einem Schmerztest Foto: John Fornander / unplash.com / CO0 78 Ausgabe 02
unterzogen. Dabei hat man ihre Empfindlichkeit auf Hitze und Druck über die Haut untersucht. Anders ausgedrückt: Den Probanden wurden Schmerzen zugefügt, um zu sehen, wie hoch ihre Toleranz ist. JE HÖHER DER KOFFEINKONSUM, DESTO GERINGER DAS SCHMERZEMPFINDEN Die Ergebnisse lassen aufhorchen: So zeigte die Datenauswertung, dass je mehr Koffein die Probanden innerhalb des Untersuchungszeitraums zu sich nahmen, sie eine höhere Schmerztoleranz entwickelten. Der durchschnittliche Koffeinkonsum der Untersuchten lag übrigens bei 200 Milligramm, was etwa zwei kleinen Tassen Filterkaffee entspricht. Nur 15 Prozent der Teilnehmer nahmen jeden Tag mehr als 400 Milligramm Koffein zu sich, was bei dem Schmerztest für eine höhere Toleranz sorgte. Wie die verantwortlichen Forscher konstatieren, könnten diese Ergebnisse dabei helfen, neue Schmerztherapien zu entwickeln, die hauptsächlich auf Koffein basieren. Allerdings muss man die Studie mit Vorsicht genießen. Zum einen, weil die Probandenanzahl mit 62 relativ gering war und zum anderen, weil die Teilnehmer nicht unter klinischen Bedingungen getestet wurden. Dadurch können sich Störfaktoren einschleichen und dadurch die Resultate verfälschen. Dennoch spricht nichts dagegen, sich bei Kopfschmerzen erst mal einen starken Kaffee zu gönnen, bevor man zu Schmerzmitteln greift. Aber Vorsicht: Mehr als etwa 400 Milligramm Koffein sollten es pro Tag nicht sein, wie die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) warnt. Ansonsten drohen Nervosität, Schlaflosigkeit, Schweißausbrüche und Herzrasen. Als Faustregel gilt: 5,7 Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht über den Tag verteilt sind unbedenklich. Ein 80-Kilo-Mann darf also täglich bis zu 456 Milligramm Koffein einnehmen. Autor: Martin Lewicki Freundliche und kompetente Beratung bei Fragen zu HIV und AIDS Freundliche und kompetente Beratung bei Fragen zu HIV und AIDS Inhaber: Dr. Karsten Krause Seestraße 64 13347 Berlin-Wedding Öffnungszeiten: Mo – Fr 8.30 – 18.30 Uhr Sa 8.30 – 14.00 Uhr Tel.: (030) 45 02 65 25 Fax: (030) 45 02 65 05 team@prisma-apotheke.de www.prisma-apotheke.de Inhaber: Dr. Karsten Krause Turmstraße 38 10551 Berlin-Tiergarten Öffnungszeiten: Mo – Fr 8.30 – 19.00 Uhr Sa 8.30 – 14.00 Uhr Tel.: (030) 395 16 23 Fax: (030) 395 59 58 info@arminius-apotheke-berlin.de www.arminius-apotheke-berlin.de 79
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