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SEXUALITÄT erektile

SEXUALITÄT erektile Dysfunktion Kleine Pille, grosse Wirkung Generationen von Menschen haben nach Rezepten zur Steigerung der Manneskraft gesucht. Unzählige Rinderhoden wurden zerkleinert und pulverisiert, Götzen angerufen und Zauber im fahlen Mondlicht gewispert. Doch mit Hexerei hat das längst nichts mehr zu tun. Heutzutage weiß man: Hauptsache die Chemie stimmt, die man einnimmt. Um die Wirkung eines Potenzmittels zu verstehen, muss man die physiologischen Vorgänge einer Erektion kennen. Diese entsteht durch das Füllen der Schwellkörper im Penis mit Blut. Ohne sexuelle Stimulation fließt nur eine kleine Menge Blut durch den Penis, da die Arterien im Schwellkörper verengt sind. Bei sexueller Erregung entspannt sich die Muskulatur der Gefäße, die sich daraufhin weiten. Der Blutfluss in den Penis lässt die Schwellkörper anschwellen und das Organ richtet sich auf. Gleichzeitig werden die Blut abführenden Adern verengt. Bei Potenzproblemen sinkt der Innendruck im Schwellkörpergewebe vorzeitig ab und führt damit zum Abfluss des Bluts im Penis. Hier setzt der Wirkstoff von PDE-5-Hemmern ein, die ein Enzym hemmen, das an diesem Kreislauf beteiligt ist. Allerdings verhindern PDE-5-Hemmer nur den vorschnellen Verlust einer Erektion. Sie erzeugen weder sexuelle Lust noch führen sie zu einer Erektion auf Knopfdruck – eine sexuelle Stimulation ist also weiterhin notwendig. HORMONE Das männliche Sexualhormon Testosteron ist maßgeblich an einer Erektion beteiligt. Ein Mangel des Hormons führt unweigerlich zu Leistungsrückgang, Unlust und infolgedessen auch zur erektilen Dysfunktion. Ein Überschuss von Testosteron wirkt sich wiederum positiv auf das gesamte Sexualverhalten aus. Sowohl die Standfestigkeit als auch die Erregbarkeit nehmen bei einer Testosteron-Substitution spürbar zu. Je nach Dosierung kann es sogar zu lästigen, schlafstörenden Erektionen in den frühen Morgenstunden kommen. Der Testosteronspiegel des Mannes nimmt ab dem 30. Lebensjahr kontinuierlich ab. Wenn ein Testosteronmangel diagnostiziert wurde, bieten immer mehr Ärzte Hormon-Therapien an. Das kann im höheren Alter nicht nur die Potenz, sondern die gesamte Lebensqualität beträchtlich steigern. TADALAFIL IM VERGLEICH ÜBERLEGEN In einer Studie wurde die Präferenz verschiedener PDE-5-Hemmer getestet. Dabei gaben die meisten Männer den späteren Präparaten und nicht dem unter Viagra bekannten Sildenafil den Vorzug. Auch der Wirkstoff Tadalafil, die bislang unter dem Namen Cialis bekannt war, ist vom Generika-Hersteller Hormosan erhältlich. Nach Ablauf des Patentschutzes können diese Hersteller, den gleichen Wirkstoff zu sehr viel günstigeren Preisen anbieten. Da die Verschreibung eines PDE-5-Hemmers nicht von gesetzlichen oder privaten Kassen übernommen wurde, sind in der Vergangenheit viele Patienten ins Internet ausgewichen. Hier konnte man illegal 52 Ausgabe 02

Foto: Ernesto Alejandro Pérez/Pixabay.com Importe aus dem Ausland erwerben, die mit ähnlicher Wirkungsweise warben. Häufig waren mit diesem Produkten aber Qualitätseinbußen bzw. Nebenwirkungen wie Sodbrennen oder Gesichtsröte verbunden. Die sogenannte Konstanztherapie sorgt zusammen mit einer langen Wirkdauer dafür, dass der Wirkstoff rund um die Uhr im Körper verbleibt und damit auch spontane sexuelle Aktivität möglich ist. Im Gegensatz zu den anderen Wirkstoffen kann Tadalafil in der niedrigen 5-mg-Dosierung auch täglich eingenommen werden. Diese sogenannte Konstanztherapie sorgt zusammen mit einer langen Wirkdauer dafür, dass der Wirkstoff rund um die Uhr im Körper verbleibt und damit auch spontane sexuelle Aktivität möglich ist. Dazu ist es meistens nicht nötig, eine 5-mg Tablette zu erwerben, sondern man viertelt eine 20-mg Tablette zu günstigeren Kosten. Neben der langen Wirkungsdauer von bis zu 72 Stunden ist auch ein weiterer, nicht unangenehmer Effekt zu beobachten. Im Wirkungszeitraum sind die Blutgefäße im Penis etwas erweitert, was zu einem optisch größeren Geschlechtsteil führt. Diese Wirkung ist der Grund, weshalb von der gleichzeitigen Benutzung von Poppers dringend abgeraten wird. Eine Kombination beider Substanzen kann zu einem lebensbedrohlichen Blutdruckabfall führen. Daher ist das Medikament in Deutschland auch rezeptpflichtig und sollte nur nach Konsultation mit einem Arzt verwendet werden. 53

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