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GESUNDHEIT ▶FOTO: STEFAMERPIK_FREEPIK.COMWarum Blutspendenmehr ist als nur NächstenliebeBILD: MUHAMMAD.ABDULLAH_FREEPIK.COMBlutspenden ist eine der einfachsten undschnellsten guten Taten. Trotzdem fällt esvielen Menschen schwer, zum ersten MalBlut zu spenden. Meist sind es ungeklärteFragen und damit Unsicherheiten im Kopf,die einen bremsen. Wir geben die wichtigstenAntworten und erklären, warum esfür den Spender sogar gesund sein kann.Wie oft und wo kann ich Blutspenden?Prinzipiell darf man zwischen dem 18. und68. Lebensjahr Blut spenden, sofern mannicht weniger als 50 Kilogramm wiegt, zu keinerRisikogruppe (siehe weiter unten) gehörtund völlig gesund ist. Jede Blutspende istwertvoll, allerdings darf man es damit nichtübertreiben, um selbst gesund zu bleiben.So dürfen Männer bis zu sechs Mal jährlichspenden, Frauen bis zu vier Mal. Außerdemsollten zwischen zwei Spenden mindestensacht Wochen Abstand liegen. Männer könnenalso alle zwei Monate, Frauen alle drei Monatespenden. Das liegt vor allem daran, dass derEisenverlust bei Männern nach etwa acht Wochenvollständig ausgeglichen ist, bei Frauenkann es durch die Menstruation bis zu zwölfWochen dauern.Auch Vegetarier und Veganer brauchen länger,um ihren Eisenhaushalt zu regenerieren, dasie auf Fleisch verzichten, welches eine guteEisenquelle ist. Sie sollten darüber beim Vorgesprächzur Blutspende mit dem betreuendenArzt sprechen. Hier könnte die Einnahmevon Eisenpräparaten nach der Spende sinnvollsein, da Vegetarier und insbesondere Veganeroft grundsätzlich einen niedrigen Eisenwertaufweisen.Wer darf kein Blut spenden?Es gibt etliche Kriterien, die dazu führenkönnen, dass man kein Blut spenden darf –entweder grundsätzlich oder zumindest zeitlichbefristet. Dauerhaft von einer Blutspendeausgenommen sind beispielsweise Menschen,die chronisch krank sind, also die an schwerenHerz- und Gefäßkrankheiten, Blutgerinnungsstörungen,Diabetes mellitus (sofern mitInsulin behandelt), HIV und anderen Infektionskrankheitenleiden.Zeitlich begrenzt sind von einer Spende diejenigenausgeschlossen, die beispielsweise oftwechselnde Sexualpartner haben oder derenSexualverhalten ein deutlich erhöhtes Übertragungsrisikofür schwere Infektionskrankheiten34 I/25

Text: Martin Lewickiwie HIV und Hepatitis aufweist. Aber auch nacheiner Impfung darf man mehrere Wochen langnicht zur Blutspende. Ebenfalls nach einemfrisch gestochenen Tattoo oder Piercing gilt es,erst einmal vier Wochen abzuwarten.Weil die Ausschlusskriterien komplex sindund die Empfänger der Blutspende schützensollen, ist es wichtig, mit dem Arzt vor Ort einoffenes Gespräch zu führen und den Fragebogenwahrheitsgemäß auszufüllen.Welche Blutgruppe kann für wenspenden?Wer die Blutgruppe 0 negativ hat, sollte sichdringend überlegen, Blutspender zu werden.Denn Menschen mit 0-negativ-Blut könnenjeder anderen regulären Blutgruppe Blutspenden. So ist ihr Blut essenziell wichtig fürdie Versorgung von Notfallpatienten und dahersehr gefragt. Die Blutgruppe 0 negativ wirdals „Universalspender“ bezeichnet. Sie selbstkann nur Blut von anderen Menschen mit 0 negativempfangen. Daher ist es umso wichtiger,dass 0-negativ-Blut in allen Krankenhäusernvorrätig ist. Das Gegenteil stellt die „Universalempfänger“-BlutgruppeAB positiv dar: Siekann Blut von allen anderen regulären Blutgruppenerhalten, aber selbst nur an andereMenschen, die AB positiv sind, spenden.Besonders interessant: Beim Plasmaspendenist es genau andersherum. Hier sindMenschen, die die Blutgruppe AB haben, dieUniversalspender und können Plasma an alleanderen Blutgruppen spenden, aber nur AB-Plasma bekommen. Dafür können Menschenmit Blutgruppe 0 das Plasma aller anderenBlutgruppen empfangen.Wodurch unterscheidet sich diePlasmaspende?Bei der Plasmaspende gelten ähnliche Untersuchungsstandardsund Ausschlusskriterienwie bei der Blutspende – auch hierfür mussman gesund sein. Es wird ebenfalls Blut abgenommen,allerdings sofort in einer speziellenMaschine gefiltert. Dabei wird das Plasmavon den übrigen Blutbestandteilen wie rotenBlutkörperchen, Blutplättchen und weißenBlutkörperchen (Leukozyten) getrennt. DasBlutplasma, bestehend hauptsächlich ausWasser, Elektrolyten sowie Eiweißen und wirdin einem Beutel gesammelt. Die herausgefiltertenBlutbestandteile werden zusammenmit einer Kochsalzlösung dem Spender alsFlüssigkeitsausgleich wieder zugeführt.Weil der Körper das entnommene Blutplasmainnerhalb weniger Tage wieder nachbildenkann, darf Blutplasma deutlich häufigergespendet werden: bis zu 45 Mal im Jahr.Allerdings sollte man nach einer Spende aufeiweiß- und nährstoffreiche Nahrung achten,da man bis zu 700 Milliliter des gespendetenPlasmas ausgleichen muss.Auch wenn es eine gute Tätigkeit ist, so sollteman immer an seine Gesundheit denken undsich genug Zeit zum Regenerieren zwischenzwei Spenden gönnen. Schließlich gibt manetwas sehr Wertvolles und Nährstoffreichesaus seinem Körper ab.Was sollte man vor, während undnach der Blutspende beachten?Um gut auf den Tag vorbereitet zu sein, an demman sein Blut spenden möchte, sollte man einigegrundlegende Dinge sowie Tipps beachtenund wissen, wie genau das Ganze abläuft.• Am Tag der Blutspende keine großen körperlichenAnstrengungen ausüben, wedervorher noch nachher• Man sollte sich am Tag der Blutspendegesund fühlen• Vor dem Termin ausreichend (fettarm) essenund trinken, aber keinen Alkohol oderandere Suchtmittel konsumieren• Zum Blutspenden den Personalausweismitbringen und einen Fragebogen zumGesundheitszustand ausfüllen• Beim Gesundheitscheck werden Blutdruck,Puls, Körpertemperatur und derHämoglobin-Wert gemessen• Die Ergebnisse werden mit einem Arzt besprochen– hier wird entschieden, ob manspenden darf oder nicht35

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