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GESUNDHEIT ▶FOTO: KARLYUKAV_FREEPIK.COM BILD: GOOGLE DEEPMIND_UNSPLASH.COMNeue Hoffnung auf eine Impfung gegenAlzheimerAlzheimer ist eine der am meisten gefürchtetenKrankheiten. Sie führt nichtnur zu Gedächtnisverlust, sondern imfortgeschrittenen Stadium auch zum Tod.Bisherige Therapien schlagen kaum an.Nun haben deutsche und britische Forschereine vielversprechende Entdeckunggemacht. Diese könnte nicht nur die Behandlungvon Alzheimer revolutionieren,sondern auch eine Impfung ermöglichen.An Alzheimer können vor allem Menschen ab65 Jahren erkranken. In seltenen Fällen kanndie Krankheit aber auch schon ab 45 Jahrenauftreten und das Gehirn schädigen. Obwohlweltweit Tausende von Forschern daranarbeiten, ist Alzheimer noch nicht heilbar.Auch die Behandlung ist bislang schwierig.Medikamente können zwar den Gedächtnisverlustverzögern und eine damit einhergehendeDepression bei Patienten lindern. Dochim fortgeschrittenen Stadium ist das Gehirn sostark geschädigt, dass es für die Betroffenenkeine Hoffnung mehr gibt.Neuer Ansatz bei der Behandlungvon AlzheimerForscher der britischen University of Leicesterhaben gemeinsam mit deutschen Kollegender Universitätsmedizin Göttingen (UMG) undder gemeinnützigen Organisation LifeArc neueErkenntnisse zur Behandlung der Alzheimer-16 I/25

Text: Martin LewickiKrankheit gewonnen. Anders als bisher habensich die Forscher nicht auf die Bekämpfungdes mit der Alzheimer-Krankheit in Verbindunggebrachten Beta-Amyloid-Proteins inden Plaques im Gehirn konzentriert. Stattdessennahmen sie eine andere Form desProteins ins Visier, die als hochgiftig gilt.„In klinischen Studien hat keine derpotenziellen Behandlungen, die Amyloid-Plaquesim Gehirn auflösen, großeErfolge bei der Linderung der Alzheimer-Symptomegezeigt. Einige habensogar Nebenwirkungen ausgelöst. Alsohaben wir uns für einen anderen Ansatzentschieden. Wir haben bei Mäuseneinen Antikörper identifiziert, derdie verkürzten Formen von löslichemBeta-Amyloid neutralisiert, aber wederan normale Formen des Proteins nochan die Plaques bindet“, erklärt ProfessorThomas Bayer von der UniversitätsmedizinGöttingen den Forschungsansatzder Studie.Die britischen Kollegen haben diesen Antikörperverändert, sodass er vom menschlichenImmunsystem angenommen wird, ohneeine Abwehrreaktion auszulösen. Er trägt denNamen TAP01_04. Als die Forscher untersuchten,wie der Antikörper an die verkürzteForm des Beta-Amyloidbindet, erlebte das Team eineÜberraschung. Sie stelltenfest, dass das Beta-Amyloid-Protein wie eine Haarnadelzusammengefaltet war.„Diese Struktur hat manvorher noch nie gesehen beiBeta-Amyloid. Die Entdeckungermöglichte es dem Teamjedoch, diese Region des Proteinsso zu gestalten, dass dieHaarnadelform stabilisiert wirdund sich auf dieselbe Weise anden Antikörper bindet“, erklärt Professor MarkCarr von der University of Leicester in einerPressemitteilung.Die Idee dahinter: Diese veränderte Form desBeta-Amyloids könnte möglicherweise alsImpfstoff verwendet werden, um das menschlicheImmunsystem anzuregen, Antikörpervom Typ TAP01_04 herzustellen.Wirksamkeit von Antikörpernund Impfung gegen AlzheimerbestätigtBei einem Test an Mäusen mit dem ImpfstoffTAPAS fand man heraus, dass sie tatsächlichAntikörper vom Typ TAP01_04 bildeten. WeitereStudien ergaben, dass sowohl die Antikörperals auch der Impfstoff dazu beitrugen, dieNeuronenfunktion wiederherzustellen, denGlukosestoffwechsel im Gehirn zu steigernsowie den Gedächtnisverlust rückgängig zumachen. Selbst die Entstehung von Beta-Amyloid-Plaqueswurde reduziert.„Der humanisierte Antikörper TAP01_04 undder TAPAS-Impfstoff unterscheiden sich starkvon früheren Antikörpern und Impfstoffengegen die Alzheimer-Krankheit, die in klinischenStudien getestet wurden. Denn sie zielenauf eine andere Form des Proteins ab. Diesmacht sie wirklich vielversprechend sowohlals Antikörper als auch als Impfstoff bei der Behandlungder Krankheit“, sagt Dr. Bakrania vonLifeArc. Er bezeichnet die bisherigen Ergebnisseals sehr spannend. Und sollte sich die Behandlungals erfolgreich erweisen, so könnte es dasLeben vieler Alzheimer-Patienten verändern.BILD: GOOGLE DEEPMIND_UNSPLASH.COMNun sollen die Antikörper undder Impfstoff in klinischenStudien an Menschen erprobtwerden. Sollte sieauch dort ihre Wirkungunter Beweis stellen,wäre das ein Durchbruch.Und zwar nichtnur bei der Behandlungvon Alzheimer, sondernauch beim Schutz vor dergefürchteten Erkrankung.17

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