56 KULTURAUSSTELLUNG„ARS VIVA 2025“IM HAUS DER KUNSTFOTO: CHOREOFOTO: MARJORIE BRUNET PLAZAWie erinnern wir uns? Was bleibt – und wem gehörtGeschichte? Die Ausstellung „ars viva 2025“ vom 27. Juni bis21. September im Haus der Kunst nähert sich diesen Fragenauf künstlerischem Weg.Die Installationen der drei Preisträger*innen Wisrah C. V. da R.Celestino, Vincent Scheers und Helena Uambembe kreisen umThemen wie koloniale Gewalt, Transformation und Zugehörigkeit.zwischen Institutionen, Körpern und kolonialer Botanik.Scheers arrangiert gefundene Objekte zu fragilen Installationenzwischen Industrie und Vergänglichkeit. Uambembeverbindet persönliche Erinnerungen mit kollektiven Traumatades südlichen Afrika und schafft poetische Räume fürZugehörigkeit und Heilung. „ars viva“ steht seit Jahrzehnten fürjunge Kunst mit Haltung – und auch 2025 gelingt der Blick aufdas Jetzt mit Tiefgang. *mkCelestino untersucht in seinen Arbeiten die Beziehungwww.hausderkunst.deGenderGaGa – Die große identitätspolitschePropaganda-SchauAUSSTELLUNGFOTO: GENDERGAGA, RUHRGEBIETSSPATZEN. FOTO: LUISE JAKOBIWas passiert, wenn Claire Waldoff auf Alice Weidel trifft? DieRuhrgebietsSpatzen geben in ihrer Schlagersatire „Gender-GaGa“ eine ebenso schrille wie kluge Antwort: Am 26. und27. Juni wird der Kunstbau des Lenbachhauses zur Bühne füreine musikalisch-politische Revue, die deutsches Liedgut undrechte Kulturkampfrhetorik kunstvoll aufeinanderprallen lässt.Mit einer Mischung aus Travestie, Satire, Burlesque undSchlagersound lotet das Duo die politischen Untiefen derPopgeschichte aus – mit viel Glitzer, Haltung und Witz.Figuren wie Zarah Leander oder Marlene Dietrich singengegen Kulturkampf und Rollenklischees an und stellendabei eine einfache Frage: Wer hat hier eigentlich Angstvor dem Gendern? Die Performance findet im Rahmen derAusstellung „Hallo, mein Name ist Kunstbau“ statt. Beginn istjeweils um 20 Uhr, der Eintritt ist frei. *mkwww.lenbachhaus.de
KULTUR 57„BEYOND DRAG“ IM KÜNSTLERHAUSDRAGIST KUNST„Drag“ – das klingt immer nach glanzvollenShows, glitzernden Klamottenund schillerndem Vergnügen. Dochhaben Drag-Künstler*innen im realenLeben häufig mit Feindseligkeiten undVorurteilen zu kämpfen. Nicht seltenwerden sie sogar körperlich angegriffen.Wie kann man mit solch aggressiverAblehnung leben und wer verbirgtsich eigentlich hinter der aufwändigenKostümierung?Anne Coersmeier, eine junge Fotografinaus München, ist dieser Frage mit vielGeduld und Fingerspitzengefühl auf denGrund gegangen. In ganz Deutschlandhat sie Drag-Künstler*innen in ihrer Rolleund im Alltag fotografiert, um die Menschenhinter der kunstvollen Fassadesichtbar zu machen. Durch diesen Blickwill die Fotografin Verständnis wecken,Hemmungen und Vorurteilen begegnenund Feindseligkeit durch Faszinationersetzen. Neben den Fotos machenKostüme und Perücken die Welt des Draglebendig. So wird sichtbar, was Dragwirklich ist: Kunst! *bmBis 21.6., Di-Fr 13 bis 19 Uhr, Sa 11 bis 16Uhr, Künstlerhaus am Lenbachplatz,www.kuenstlerhaus-muc.deFOTO: ANNE COERSMEIERVincent Scheers, Quem merece o Bronze (8mm b/w), 2024 © the artist.ars viva 2025Where will we land?27.6. – 21.9.253 Haus der Kunst
PRIDEEDITION2025JUNI / JULI 2025 |
Intro 3Herausgeber: Christian Fisch
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