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Leo April I Mai 2025

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8 SZENELGBTIQ*-STRATEGIE

8 SZENELGBTIQ*-STRATEGIE FÜR MÜNCHEN„MAN WIRD MIT NEIDNACH MÜNCHEN SCHAUEN“Es ist ein Meilenstein in der queerpolitischenHistorie der Stadt: Im Märzveröffentlichte die städtische Koordinierungsstellezur Gleichstellung vonLGBTIQ* das Strategiepapier „Erreichtesbewahren – Bedrohungen entgegentreten– Zukunft gestalten“. Auf 63 Seitenwird ein Maßnahmenplan präsentiertmit dem Ziel queeren Menschen einLeben in einer wertschätzenden undakzeptierenden Umgebung frei vonAusgrenzung, Benachteiligung oder Gewaltzu ermöglichen. Dabei sollen auchdie infrastrukturellen Versorgung und(sub-)kulturellen Bedarfe berücksichtigtwerden.Grundlage für die Strategie war einentsprechender Antrag der StadtratsfraktionenGrüne/Rosa Liste und SPD/Volt aus dem Jahre 2022, der nacheiner langen Debatte schlussendlicheinstimmig angenommen wurde. DieGründe, einen solchen Antrag überhauptzu formulieren, liegen auf der Hand:Zwar gab es in den letzten Jahrzehntengroße Fortschritte was die Rechte unddie Gleichberechtigung betrifft, dochverschärft sich seit einigenJahren das politischesowie das gesellschaftlicheKlima gegenüberLGBTIQ*. „Wir hatten jagehofft, dass die queereErfolgsgeschichte immerweiter fortgeführt wird“,so Rosa Liste-StadtratThomas Niederbühl.„Jetzt müssen wir aberfeststellen, dass wir aufWiderstände stoßen,vor allem über dieMünchner Grenzenhinaus – dem gilt es etwasentgegenzusetzen.“Bedrohungen erkennen und bekämpfenErarbeitet wurde die Broschüre von derKoordinierungsstelle zur Gleichstellungvon LGBTIQ* (KGL), die darin den Fokus aufMünchen richtet, aber auch die Situationin Deutschland und der Welt sowiedie globalen Bedrohungen für queereMenschen beschreibt. Nicht zufällig stehtdas Thema Gewalt gegen LGBTIQ* imMittelpunkt: „Es verändert sich geradeviel für LGBTIQ*“, so KGL-Mitarbeiterin Dr.FOTO: BERND MÜLLERClaudia Krell, die dasProjekt neun Monatelang federführendverantwortet hatte.„München hat einenhohen Standard, aberdie Situation mussauch im Kontext Bayern,Europa und der Weltgesehen werden – wirmüssen Bedrohungenerkennen und bekämpfen“,so Krell. Sie sieht inder Strategie ein StückEmpowerment. Das Papierzeige, dass die Landeshauptstadtunterstützt und niemand denrechten Strömungen hilflos ausgeliefertsei. Um das sicherzustellen, bedürfees künftig vor allem der stärkerenVernetzung aller gesellschaftlichenGruppen. „Wir wollen der Spaltung undEntsolidarisierung, die von rechtenNetzwerken teilweise erfolgreich versuchtwird, den Gedanken der Solidarität undVernetzung entgegensetzen“, meint auchAndreas Unterforsthuber, Leiter der KGL.„Unsere Community ist groß und vielfältig,die wollen wir erhalten ausbauen undschützen“, so Unterforsthuber. KonkreteBedarfe wie ein Trans*Inter*Zentrumoder geschützte Unterkünfte sind dabeibereits auf dem Schirm, grundsätzlichwill man sehen, wo welche Bedarfeangemeldet werden. „Es sollen alle in denBlick genommen werden, schließlich gehtes um echte Gleichstellung.“Ein Grundlagenwerk für die Zukunft„Erreichtes bewahren – Bedrohungenentgegentreten – Zukunft gestalten“ istein Grundlagenwerk für die nächstenJahre. „Man wird mit Neid nach Münchenschauen, denn dieses Strategiepapier isteine Fundgrube auch für andere Städte“,ist Thomas Niederbühl überzeugt. Ihm, der2026 nach 30 Jahren den Stadtrat verlassenwird, geht es dabei auch darum,seine Zeit im Rathaus zu einem positivenEnde zu bringen und seine Arbeit auf guteGleise in Richtung Zukunft zu setzen.Die Broschüre liegt in der Stadtinformationam Marienplatz aus und stehtals Download auf der Webseite der KGLzur Verfügung. Wer nicht alle 63 Seitenlesen möchte, findet dort auch eineZusammenfassung aller Strategien undMaßnahmen. *bmwww.muenchen.de/koordinierungsstelle

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