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hinnerk Februar / März 2025

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6 szeneFOTO: NILS

6 szeneFOTO: NILS JÖHNK30RAINBOWFLASH2025: ZEIG DEINEFARBEN!Der LSVD Hamburgruft zum Rainbowflash2025 auf!Am Samstag,den 17. Mai, um18 Uhr wird aufdem HamburgerRathausmarkt einZeichen gegenHomo-, Bi-, InterundTransfeindlichkeit gesetzt. Gemeinsam entsteht die größte RegenbogenflaggeHamburgs aus bunten Pappen. Politikerinnen werden Reden für Toleranzund Akzeptanz halten. Zeig auch du, dass du gegen Diskriminierung und Gewaltbist! Los geht es ab 17 Uhr und es werden noch Helfer*innen gesucht!Weitere Infos: http://dayagainsthomophobia.org/Barbara: Und natürlich, wir habenuns immer viel mehr gewünscht. Wirhaben immer gesagt, nur Solidarität,nur Gemeinsamkeit kann uns voranbringen,und zwar nicht uns persönlichauf dem Sofa, sondern eben ausder eigenen Blase heraus und auchinternational. Dafür haben wir immergestanden, dafür brennt unser Herz,deswegen sind wir ja noch dabei.Aber es ist beides. Ich bin immer ganzglücklich, wenn ich aktive Menschensehe und bin wirklich auch rechtenttäuscht, wenn ich Menschen erlebe,die einfach nur gucken, wie es für sieam bequemsten ist.Ja, verständlich.Barbara: Verbindlichkeiten will heutekeiner mehr eingehen. Mal vier Jahresarbeit zu machen, ehrenamtlich auchnoch …ihnen nicht so, aber wir haben nichtverzeichnet, dass jemand deswegenausgetreten wäre.Immerhin. Gut.Wolfgang: In der Community istder Name auch gut aufgenommenworden. Es gibt viele Vereine, die sichumbenennen. Und von daher sind wirauf einem guten Weg, glaube ich.Barbara: Wir wünschen uns Diversitätauch für den Vorstand und die Zukunftdes LSVD+ - da ist uns jedes Engagementwillkommen. Wie gesagt, wirwerden nicht jünger.ZUKUNFT DES AKTIVISMUSAber es macht euch noch Spaß? Ihrseid immer mit Engagement undeinem Lächeln dabei. Ihr seid echtunverwüstlich, kann man sagen.Hamburg kann froh sein, denn esgibt ja auch andere Verbände, vondenen man gar nichts mehr hört.Wie seht ihr denn insgesamt diesenvermeintlichen, ich sage es mal lieberso, Rückgang an Engagement in derSzene aus? Dass es angeblich immerweniger Menschen gibt, die sicheinsetzen wollen, und dass viele eineArt, ich nenne es mal, „Wohlstandszufriedenheit”haben und sagen: „Unsgeht’s ja gut, wir haben ja nichts mehrzu befürchten.” Wie nehmt ihr daswahr?Wolfgang: Ja, da hast du vollkommenrecht. Es gibt viele, die sich, sagenwir mal, aus einer bestimmtenKomfortzone heraus beteiligt haben,die natürlich gerne partizipieren, sei esan Events, Demosoder … das ist jasehr vielfältig. Esgibt andererseitsauch wieder sehr,sehr engagierte,auch ganz jungeMenschen, wassich aber nicht inBeitrittserklärungenin einem Verein niederschlägt. Das sindzwei verschiedene Dinge. Das eine istdieses politische Engagement…Mhm.Wolfgang: …das ist nach wie vor da.Ja. Aber was tut man nun da?Wolfgang: Wir mussten jetzt unserenEintrittsflyer umstellen, weil uns jemandgesagt hat, die Jugend liest nur nochdie erste Zeile und mehr nicht.PROJEKTE UND STRUKTURENTikTok … (lacht). Aber trotzdem,der Gedankenprozess danach unddie vertiefte Beschäftigung findendurchaus statt.„Wir fordern einenständigen Sitz fürqueere Menschen imNDR-Rundfunkrat!”Wolfgang: … es gibt so die einen, ja,da ist das nur Berieselung, aber dieanderen sind dafür auch Feuer undFlamme, scheuensich aber total, indiese Strukturenreinzugehen.Ich weiß nur, hier imCSD-Verein habensie sehr viel projektbasiertgemacht.Da haben sie alsowirklich einfach darum geworben:„Leute, wenn ihr Bock habt, bei demkonkreten Thema mitzumachen,dann meldet euch.” Und das klapptanscheinend besser, als zu sagen:„Tretet mal dem Verein bei und suchteuch was aus.”

szene 7Barbara: Aber wir haben das in derVergangenheit ja auch immer wiederthematisiert und gesagt, es muss janicht gleich Vorstandsarbeit sein, eskönnen auch Projekte sein, kommt mitVorschlägen. Aber bislang war dasnicht erfolgreich.BERLINER CSD-VEREINIhr seid seit 18 Jahren dabei, aber insgesamtsind es 30 Jahre Arbeit. Michlässt diese Frage nicht los, wie sichdas in Zukunft organisieren soll. Damerke ich auch, dass ich schon älterwerde. Das ist so ein bisschen GermanAngst: Wenn es keine Strukturen gibtoder keine, die mitmachen, dann gibtes uns nicht mehr. Aber das stimmtja so gar nicht, denn es gab uns jaauch schon… in den 1980ern, habe ichgehört, wurden die Strukturen erstlangsam aufgebaut, trotzdem warviel los auf den Straßen und auch bisin die Parlamente hinein war viel zuhören. Ich glaube auch, dass ein losesTreffen und gemeinsames Handelneine Lösung sein kann, wenn das fürdie TikTok-Generation einfacher ist.Wer weiß? Ich würde es nicht aufgebenwollen.Wolfgang: Nein, machen wir jaauch nicht. Wir finden ja auchUnterstützer*innen, wenn wir Projektemachen, jetzt zum Beispiel den RainbowFlash, da fangen wir jetzt auch anmit der Organisation. Das können wirauch schon mal gleich frühzeitig miterwähnen. Dafür finden wir immer wiederauch junge Menschen und andere,die uns unterstützen, denn alleinekönnen wir beide das nicht stemmen,das ist unmöglich.Barbara: Ja, aber da gibt es schonnoch einen Unterschied zwischen„helfenden Händen”…Wolfgang: … beispielsweise beim RainbowFlash, ja, wo wir uns natürlich totalfreuen und das ganz toll finden. …Barbara: Und das andere ist tatsächlich,sich auf Verbandsebene zu engagieren.Das sind zwei verschiedenePaar Schuhe.DIVERSITÄT IM RUNDFUNKRATIhr habt vorhin den NDR Rundfunkraterwähnt. Was genau hat es damit aufsich?Barbara: Wir fordern einen ständigenSitz für queere Menschenim NDR Rundfunkrat! AndereLandesrundfunkanstalten haben dasschon länger, nur der NDR noch nicht.Wie wollt ihr das erreichen?Wolfgang: Wir schließen uns noch indiesem Quartal mit den vier anderenBundesländern zusammen, die alle mitdem NDR verbunden sind. Gemeinsamwerden wir dann bei den Regierungenvorstellig werden, bzw. sie anschreibenund unsere Forderung nach einemständigen Sitz im Rundfunkrat deutlichmachen. Das muss in der nächstenEntscheidung über den Staatsvertragdes NDR Berücksichtigung finden.Was wünscht ihr euch ganz konkretzum 30. Jubiläum noch?Barbara: Also, wir nehmen gerneGeschenke in Form von Spenden an.Dafür haben wir ein Spendenkonto undbeim Empfang eine Spendenbox. Denn,na ja, nur mit Schokolade oder Blumenkönnen wir unsere Arbeit auch nichtfinanzieren.Wolfgang: Obwohl wir die auch gernemögen.*Interview: Christian KnuthAm2. März ’25James-RobertBlum wählen!Nr. 15LandeslisteSchönesAnkommen!Hauptbahnhof entkriminalisierenLet it flow!Vernünftige Planung füreinen guten Fluss mit allenVerkehrsmitteln ohne IdeologienWohnen für Alle!Bauen muss einfacherund günstiger werdenJIMMY MACHT DASLandesv erban dHamburg

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