4 FRANKFURT Community FOTO: SWITCHBOARD Historische Aufnahme aus den Anfängen des Switchboard 35 JAHRE SWITCHBOARD – SHOW MIT PARTY Vom „Info-Café der AIDS- Hilfe Frankfurt“ als Safer Space und Anlaufstation für HIV-Positive Ende der 1980er hat sich das Switchboard in den vergangenen 35 Jahren mächtig weiterentwickelt – hin zu einem der wichtigsten Communityorte für alle, von jung bis alt! Es gibt Räume, die für Treffs verschiedener queerer Gruppen und Initiativen zur Verfügung stehen, regelmäßige Kultur-, Partyund Workshop-Veranstaltungen sowie ein Café- und Barangebot samt Speisekarte, das von nur einer hauptamtlichen Person – momentan Roland Marzinowski – und einem großen, ehrenamtlich arbeitenden Barteam geführt wird; unter anderem das macht das Switchboard auch zu einem preisgünstigen Communityangebot. Zum Jubiläum hat das Team von Switch-Kultur und der Offenen Bühne Switchboard ein buntes Showprogramm FOTO: OVERLINE.TV zusammengestellt; beide Switch-Teams feiern in diesem Jahr übrigens ihr 12-jähriges Bestehen. Im Anschluss an die Show steigt die große Geburtstagsparty mit DJ Ruby Tuesday. Hoch die Tassen! *bjö 23.9., Switchboard, Alte Gasse 36, Frankfurt, 20 Uhr, www.facebook.com/ switchboard.frankfurt FOTO: TOWFIQU BARBHUIYA, UNSPLASH.COM KOLUMNE ZWISCHEN In dieser Ausgabe von „Zwischen den Zeilen“ macht sich Jessica Purkhardt klar, dass eine lebendige und sichtbare Subkultur nicht nur einen Wert hat, sondern auch einen Preis. Die CSD-Saison im GAB-Land liegt hinter uns. Eine der größten Veranstaltungen war dabei wie üblich der Frankfurter Christopher Street Day. Ein grandioses Fest, bei dem die Veranstalter*innen sich redlich bemüht zeigten, mit der Zeit zu gehen und an der einen oder anderen Stelle Neuerungen zu wagen. Ein trauriger Tiefpunkt war der gewaltsame Übergriff auf queere Polizeiangehörige, die selbst an der Demo-Parade teilnahmen. Nun treibt die Diskussion die Frankfurter Szene um, wie gewährleistet werden kann, dass künftig wirklich alle CSD-Teilnehmer*innen sicher vor Gewalt und Ausgrenzung sind. den zeilen WER SOLL DAS BEZAHLEN…? Doch beinahe hätte das 31. Christopher Street Festival auf der Konstablerwache in diesem Jahr kurzfristig abgesagt werden müssen und monatelange Vorbereitungen wären ins Leere gelaufen. Ende April hatte sich der CSD-Verein in einem Brandbrief an Stadtpolitik und Stadtgesellschaft gewandt, weil 69.000 Euro zur Finanzierung der Veranstaltung fehlten. Der Verein schrieb, dass aufgrund der Inflation und Tarifanpassungen Dienstleistende zwischen 4 und 50 Prozent Mehrkosten veranschlagten. Als CSD Frankfurt, der mit wenigen Köpfen, Händen und Schultern ehrenamtlich arbeite, sei es nicht mehr länger möglich, alle umfangreichen Aufgaben rund um diese Großveranstaltung ohne finanzielle Unterstützung der Frankfurter Politik und Stadtgesellschaft zu stemmen, hieß es in dem Appell. GERETTET… DIESES MAL Der Hilferuf zeigte Wirkung: Das Stadtparlament beschloss zusätzlich zur Förderung von 10.000 Euro für 2023 einen Zuschuss von 20.000 Euro. Sponsoren und Spender*innen sprangen ein und der CSD war gerettet. In diesem Jahr. Das strukturelle Defizit der Veranstaltung wird sich aber schon im kommenden Jahr wieder auftun. Vorbei sind die Zeiten, in denen Pride-Events erwirtschaftete Überschüsse an queere gemeinnützige Organisationen wie beispielsweise die AIDS-Hilfen spenden konnten. So wird die finanzielle Schieflage auf andere Institutionen der Community übertragen. Auch die Frankfurter AIDS- Hilfe kann sich ihr familiäres Sommerfest in der Alten Gasse nicht mehr leisten. QUEERE EVENTS IN BEDRÄNGNIS Die Gründe für die Finanzierungslücken queerer Veranstaltungen liegen nicht etwa in rückläufigen Besucher*innenzahlen oder unwirtschaftlicher Planung. Es sind großteils die Kosten für die Erfüllung der behördlichen Auflagen und der notwendigen Sicherheitsvorkehrungen. Nicht zuletzt sind aber auch die Besucher*innen selbst schuld, die ihre Getränke billig im Kiosk statt an den Ständen der Szene-Gastronom*innen kaufen. Grundsätzlich müssen Stadtgesellschaft, -politik und Community erkennen, dass eine lebendige und sichtbare Subkultur mit überregionaler Strahlkraft, buntem Image, ausgebuchten Hotels und queerer Gastronomie nicht nur einen hohen Wert hat, sondern auch einen Preis.
MAINZ On Tour mit VOLLESROHR VOLLESROHR, der Freundeskreis schwuler Motorradfahrer Frankfurt, lud im Juni dieses Jahres zum mehrtägigen Motorradurlaub. gruene-frankfurt.de FRANKFURT 5 am 8. Oktober BEIDE STIMMEN GRÜN SFOTO: VOLLESROHR Neben den monatlichen Stammtischtreffen sind die gemeinsamen Tages-, Wochenend- und Urlaubstouren natürlich Höhepunkte im VOLLESROHR-Kalender. Im Juni ging’s in den Rheingau. Ausgangspunkt war das Waldhotel Geisenheim, von dem aus man zu drei unterschiedlichen Tagestouren aufbrach: Durch den Hunsrück an die Mosel und durch das westliche Mittelrheintal, an und über die Lahn sowie entlang der Nahe und dem Glan durch das Nordpfälzer Bergland, das Hügelland Rheinhessens und die Rheinhessische Schweiz – zusammen ergaben die drei Touren eine Gesamtstrecke von 786 Kilometern. Bei der Planung erweis sich die langjährige Touren-Erfahrung im Verein als besonders nützlich: „Schließlich haben wir ja schon mehr als 300 Tagestouren veranstaltet und kennen die besten Strecken und Gasthäuser rund um Frankfurt in einem Radius von 160 Kilometern“, meint Andi. Im Juni waren Mitglieder befreundeter Clubs aus Hamburg, Hannover, Berlin, Düsseldorf, Stuttgart, München und aus der Schweiz mit eingebunden, so dass die insgesamt 64 Teilnehmer in neun kleinen Gruppen in drei Geschwindigkeitsklassen starten konnten. „Das ist bei VOLLESROHR eine bewährte Praxis, denn so hatten alle Spaß, keiner wird überfordert und keiner langweilt sich auf dem Motorrad“, erklärt Andi. Neben den Tagestouren wurden auch Ausflüge zu den touristischen Highlights der Region angeboten: zur Burg Elz, zur Loreley, zum Niederwald Denkmal und ins Kloster Eibingen. Abends traf sich die gesamte Gruppe zum gemeinsamen Abendessen im Waldhotel und ließ den Tour- Tag stimmungsvoll auf der Terrasse ausklingen. Julia Eberz Kandidatin für Frankfurt III Vielfalt gestalten. Soziales stärken. Hessen lieben. Zukunft leben. Unser Schwerpunkt im Herbst und Winter: KI Interessiert? Das nächste Stammtischtreffen findet am 5. September ab 19 Uhr im Switchboard statt. *dr www.vollesrohr.de vhs.frankfurt.de
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