10 FRANKFURT Christy AND THE CITY Nein heißt Nein KOLUMNE Seit ich im Frankfurter Nachtleben unterwegs bin, auftrete oder zu Events eingeladen werde, ist eines gleichgeblieben: Man wird oftmals ungefragt angefasst. Und wie oft werde ich von Menschen, meist Männern, ungefragt an die Brüste oder an den Po gefasst! Für mich gibt es keine Tabuthemen, deshalb geh ich etwas mehr ins Detail. Ich hatte schon Situationen, wo ich durch Erpressung zum Sex gezwungen wurde, ich kenne Situationen, wo mich Taxifahrer sehr aufdringlich und sexualisiert angesprochen haben, Situationen, wo mir Menschen ungefragt unters Kleid gefasst haben, Männer mich verfolgt haben, mich am Arm packten um mich sexuell anzumachen. Oftmals hilft es, Freund*innen, Security oder Barkeeper um Hilfe zu bitten. Auch „Catcalling“ ist präsenter denn je: Wenn mir Männer hinterherpfeifen oder ein sexy Kompliment hinterherrufen, sehe ich das auch als Kompliment und hab‘ damit kein Problem. Aber es gibt Menschen, die solche Komplimente nicht mögen – das sollte man akzeptieren und tolerieren. Ab und an höre ich aus meinem Umfeld „Wenn du dich so freizügig anziehst, provozierst du“. Ja, ich kleide mich gern sexy und freizügig, aber das ist längst noch kein Freifahrtschein zum Losgrabschen! Frag‘ mich höflich, was du möchtest, dann entscheide ich, ob du es darfst oder nicht! Meist habe ich es mit einem Lächeln überspielt. Ich habe mich in der Vergangenheit oft geärgert, in solchen Momenten nicht schlagfertig genug zu sein. Es ist für mich ein Unterschied, ob ich die Person kenne oder nicht. Es gibt Situationen, da ist das völlig in Ordnung für mich und es gehört auch viel „Show“ zu meinem Business dazu. Aber mir kommt es darauf an, wer mich anfasst und wie. FOTO: CHRISTY MOON AUSZEICHNUNG Dr. Constance Ohms bekommt den Tony Sender Preis 2023 Der Tony Sender Preis zur Förderung und Anerkennung herausragender und innovativer Leistungen zur Gleichberechtigung von Männern und Frauen und gegen Diskriminierung von Frauen geht 2023 an Dr. Constance Ohms. Die Therapeutin, Gründerin des Vereins Broken Rainbow und Feministin wird für ihr Engagement gegen Queer- und Menschenfeindlichkeit ausgezeichnet. „Seit Jahrzehnten kämpft Constance Ohms für lesbische und queere Sichtbarkeit“, heißt es in der Begründung der vom Magistrat der Stadt Frankfurt eingesetzten Jury. „Sie setzt sich gegen Gewalt und Diskriminierung und für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt ein. Mit ihrer kontinuierlichen und positionierenden Haltung und Arbeit leistet sie einen zentralen Beitrag im Kampf gegen queerfeindliche Gewalt und Menschenfeindlichkeit“. FOTO: KATHARINA DUBNO „MeToo“ hat es vorgemacht – lasst euch nicht alles gefallen! In diesem Sinne: Cheers Queers! Constance Ohms‘ Arbeitsschwerpunkt ist die Erforschung von Gewaltdynamik in queeren Beziehungen. Ihr Wissen als Antidiskriminierungsexpertin und Therapeutin stellt sie in verschiedenen Bereichen zur Verfügung: Unter anderem war sie Mitbegründerin des landesweiten Netzwerks „Hessisch Lesbisch“, sie ist Mitglied des Arbeitskreises „Jour Fixe Homosexualität“ des Frankfurter Präventionsrats und treibt weiterhin landes- und europaweit die Vernetzung queerer Antigewaltprojekte voran. Der Verein Broken Rainbow als Knotenstelle für Antigewaltarbeit und -prävention feiert im September sein 20-jähriges Bestehen, daneben leitet Constance Ohms die psychologische Fachberatungsstelle „gewaltfreileben“. Der mit 10.000 Euro dotierte Tony Sender Preis wird alle zwei Jahre in Frankfurt unter der Regie des Frauenreferats vergeben. Er erinnert an die gleichnamige Politikerin (1888 – 1964), die in Frankfurt ihre prägenden politischen Anstöße erhielt. Der Tony Sender Preis 2023 wird in einer feierlichen Zeremonie am 8. Dezember überreicht. *bjö
FRANKFURT 11 FOTO: AGAPLESION ALTER AGAPLESION Schwanthaler Carrée ausgezeichnet Das Pflegeheim „Agaplesion Schwanthaler Carrée“ in Frankfurt Sachenhausen wird im September für sein Diversity-Engagement mit dem deutschen Pflegepreis für Vielfalt und Respekt ausgezeichnet. Mitarbeitende des Agaplesion Schwanthaler Carrée bei der Frankfurtter CSD-Demo 2023 Das Haus fördert seit 2020 ganz bewusst das Thema Diversität, sowohl was die Mitarbeitenden als auch die Bewohner*innen anbelangt. Pflegedienstleiterin Cornelia Scibroski sagt: „Es gibt viele Mitarbeiter*innen, die der LGBTIQ*-Community angehörig sind, viele mit Migrationsgeschichte. Auch bei vielen Bewohner*innen und ihren Angehörigen ist Diversität allgegenwärtig. Mit dem Projekt wollen wir aufgreifen, was wir ohnehin schon leben – etwa im Hinblick auf diskriminierungsfreie Sprache, aber auch im Umgang mit dem Thema insgesamt“. Der Diversitätsbeauftragte des Hauses Tom Dörr ergänzt: „In der Umsetzung unseres Projekts habe ich mich stark an dem Konzept der Lebensweisenakzeptanz von AIDS-Hilfen orientiert. Neben der Nächstenliebe war das ein wichtiger Bestandteil unseres Wertekompasses, denn das Fördern und Anerkennen von Vielfalt ist schließlich wahrhafte Nächstenliebe“. Am 27. September lädt das Agaplesion Schwanthaler Carrée im Rahmen der „Aktionstage Älterwerden in Frankfurt“ zu einem Tag der offenen Tür mit einem „Markt der Möglichkeiten“: Zwischen 13 und 17 Uhr kann man sich das Pflegeheim bei einer Führung anschauen und sich über das Angebot von Seniorenwohnen über betreutem Wohnen bis zu vollstationären Pflegebereich informieren. *bjö 27.9., Tag der offenen Tür im Agaplesion Schwanthaler Carrée, Schwanthaler Str. 5, Frankfurt, 13 – 17 Uhr, Führungen um 13:30 und 15 Uhr, kostenfrei und ohne Anmeldung, mehr Infos über www.markusdiakonie.de
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MUSIK Rick Astley bleibt für manch
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