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gab März 2025

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4 frankfurtCOMMYNITYBILD: KI-GENERIERTFOTOS: SKYLINEBYE BYE SKY.LINEEine Frankfurter schwuler Traditionsbetriebmuss Ende Märzschließen: Die Sky.Line Gayvideothekund Sexshop an derStaufenmauer hinter der Konstablerwache.25 Jahre führtehier Inhaber Stefan Pannenden Laden, dessen Geschichtebis ins Jahr 1989 zurückreicht:zuerst als „Gayshop“ in derAllerheiligenstraße, dann von1991 bis 2001 unter den Namen„Videomen“ und „Heaven“ imHolzgraben, in den Räumendes heutigen FREUD Club.Die für Anfang dieses Jahresgeplante Übergabe an neueBetreiber klappte leider nicht,erklärt Stefan. Die erforderlichenbaulichen Maßnahmen seienwohl zu umfangreich.Auch ein Grund, wieso Stefannach 25 Jahren selbst nichtmehr weitermachen möchte:„Jetzt ist ein guter Zeitpunkt,um aufzuhören“. Noch bis EndeMärz gibt es einen großenRäumungsverkauf im Sexshopund der Videothek – für Fansvon schwulen Vintage-Sex-Filmen ist das Archiv ein wahresEldorado: „Wir haben mal mit6 bis 7.000 VHS-Kassettenbegonnen“ erinnert sich Stefan.„Zuletzt hatten wir bis zu 20.000Titel als DVD; davon sind jetztnoch 16.000 Titel übrig“. Und dafinden sich bestimmt echteLiebhaberstücke! *bjöNoch bis 31.3., Sky.LineVideothek und Sexshop, Ander Staufenmauer 5, Frankfurt,www.skylineworld.deKOLUMNEZWISCHEN DEN ZEILENZurück zur NaturIn dieser Ausgabe von „Zwischen den LEBENSREFORM 2.0Zeilen“ denkt Jessica Purkhardt darüber Als Reaktion auf die negativen Folgen dernach, ob der Mensch nicht lieber Teil der Industrialisierung für Gesundheit, UmweltNatur sein sollte als ihr Gegenteil.und soziale Strukturen entstanden Endedes 19. Jahrhunderts verschiedene lebensreformerischeStrömungen wie Natur-In einer Aufwallung von Eskapismus warich vor den absehbaren Rohheiten des heilkunde, Vegetarismus, FreikörperkulturBundestagswahlkampfs nach Neuseeland oder die ökologische Landwirtschaft. Jetzt,geflüchtet. Während in der Heimat das 150 Jahre später, stehen wir am schlechtVorprogramm zum demokratischen schließenden Höllentor zum Zeitalter derHauptakt lief, streifte ich an den Antipoden künstlichen Intelligenz, das die industrielletagelang durch mehr Wildnis, als mir Revolution einmal zum Purzelbaum degradierenwird. Ob und wie wir Menschenmanchmal lieb war. Noch mehr als dieursprüngliche Natur beeindruckte mich damit umgehen lernen werden, ist offen.jedoch der Umgang der Menschen mit ihr.Sowohl die später zugewanderten Europäer,aber vor allem die Bio-Neuseeländer, ursprüngliche, natürliche LebensgefügeDabei liegen in einer Rückbesinnung aufalso die Māori, achten, ehren und schützen große Chancen. Auch ohne KI verkümmertihre Umwelt beispielhaft.gelebte Sexualität schon jetzt, und dieWissenschaft verzeichnet ein AbstumpfenGREENWASHINGgegenüber realen Reizen sowie FrustrationVom Auto über Aktienfonds bis zur Partei über das eigene Liebesleben durch ein grenzenlosesPorno-Angebot im Netz. Gleichzeitigträgt heute alles Mögliche die Labels Öko,Bio und Grün. Dabei hat sich der Mensch führt uns die verkopfte Ausdifferenzierungweiter von seinen natürlichen Zusammenhängenund Bedürfnissen entfernt als je einem starken Selbstverständnis von Homo-queerer Schubladen immer weiter weg vonzuvor. Befeuert durch die Erderwärmung, hat sexualität und vielfältiger Geschlechtsidentität.Dabei sind es keine Erfindungen aussich zudem die Auffassung verbreitet, derMensch mit seinen irdischen Lebensinteressensei nicht mehr Teil der Natur, sondern natürliche Normvarianten des Menschen.dem akademischen Elfenbeinturm, sondernihr Gegenteil. Die Entfremdung zeigt sichsymptomatisch im vermeintlichen Engagementzur „Bewahrung der Schöpfung“: ich in Neuseeland lernte, wie verankertDas wurde mir einmal mehr bewusst, alsMan muss nicht mehr todesmutig mit dem die Akzeptanz gegenüber sexueller undSchlauchboot zwischen Harpune und Wal geschlechtlicher Vielfalt in der Māorimanövrieren,um Kultur ist: Takatāpui nennen sich dort dieauf die Dringlichkeitvon Umwelt- während Whakawahine („wie eine FrauMenschen, die gleichgeschlechtlich lieben,und Artenschutz sein“) transfeminine Māori bezeichnet.aufmerksam Wenn beides seit Jahrhunderten am anderenEnde der Welt selbstverständlich ist,zu machen. Esreicht, wenn liegt der Verdacht nahe, dass es sich dabeiman im Museum nicht um einen westlichen Internet-TrendSuppe über ein handelt, sondern um einen universellen TeilÖlgemälde kippt. menschlicher Natur.

frankfurt 5Eine spannendes Forschungsprojekt startenderzeit Dr. Angelo Moretti, Sozialstatistiker undProfessor an der Universität Utrecht, und seinProjektpartner Tom Dörr, Diversitätsbeauftragterbei der Frankfurter Markus Diakonie imAgaplesion-Pflegeheim Schwanthaler Carrée.WISSENSCHAFTStudie: Queers in PflegeberufenUntersucht werden soll die Situation queererMenschen in Pflegeberufen. „Nach meinemGefühl arbeiten sehr viele queere Menschen inPflegeberufen“, erklärt Tom Dörr zur Idee. „Aberdas ist eben nur mein Gefühl – ob das wirklich soist, wurde bislang in Deutschland wissenschaftlichnoch nicht untersucht“. Auch internationalhat er nur wenige Studien zum Thema gefunden.Moretti und Dörr möchten mit ihrer Deutschland-Studie aber nicht nur untersuchen, wie hoch derAnteil queerer Menschen in Pflegeberufen ist,sondern auch, welche Probleme im Arbeitsalltagauftauchen und welche Lösungsansätzees dafür gibt. Meinungsumfragen mit Social Impact, dieVerbesserungsmaßnahmen beinhalten, sind das Spezialgebietvon Dr. Angelo Moretti. Die nun gestartete Umfrage geht insDetail: Welche queren Menschen aus dem LSBTIQ*-Spektrumarbeiten geoutet oder nicht geoutet in Pflegeberufen, welcheAuswirkungen haben Einrichtungs-Träger auf den Arbeitsalltag,welche Diskriminierungserfahrungen machen queerePflegepersonen und wie steht es um deren Arbeitsbelastung,Resilienz und Zufriedenheit? „Um eine Aussage zur Situation zutreffen, möchten wir auch hetero- und cis-Pflegepersonen indie Umfrage miteinbeziehen“, erklärt Dörr. Der Fragebogen istonline abrufbar, erste Ergebnisse werden im Juli erwartet. *bjöFOTO: KAMPUS PRODUCTION, PEXELS.COM, GEMEINFREI

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