4 frankfurtCOMMYNITYFOTO: MARKUS SPISKE, PEXELS.COM, GEMEINFREIBILD: KI-GENERIERTPROUD TO BE YOUR FRIENDInitiiert von Christian Lüling, einerder vier Ansprechpersonen fürLSBTIQ* der Polizei Frankfurt, lädtdas Team seit März 2024 jeweilsam zweiten Dienstag im Monatvon 19 bis 21 Uhr zum persönlichenGespräch und allgemeinemAustausch ins Switchboard undsteht dort auch für Fragen zurArbeit der Polizei zur Verfügung.Eine gute Gelegenheit, das Teamkennenzulernen.13.5., Switchboard, Alte Gasse 36,Frankfurt, 19 – 21 Uhr,www.ppffm.polizei.hessen.deKOLUMNEZWISCHEN DEN ZEILENRisse im WirIn dieser Ausgabe von „Zwischen den Zeilen“ denkt Jessica Purkhardt darübernach, wie die LGBTIQ*-Community zwischen Spaltung und Dialog balancierenmuss, um nicht an politischer Entfremdung zu zerbrechen.FOTO: LEELOO THE FIRST, PEXELS.COM, GEMEINFREILUCKY’S: TUCK UND TRIVIA!Was ist die Steigerung von Bingound Karaoke? Klar: ein Quizabend!Und mit „Tuck & Trivia“ – demqueersten Quiz der Welt vonFrankfurt – ist das Lucky’s an jedemdritten Freitag mit am Start. Die fulminanteDaniella Dikket übernimmtdas Hosting und die Rolle derQuiz-Mizz-Mistress – wie immer imLucky’s ein großer Spaß! *bjö16.5., Lucky’s,Große Friedberger Str. 26,Frankfurt, 20 Uhr,www.facebook.com/luckysFFMFriedrich Nietzsche warnte einst: „Wermit Ungeheuern kämpft, mag zusehen,dass er nicht dabei selbst zum Ungeheuerwird.“ Gerade in der LGBTIQ*-Community zeigt sich, wie schnellaus dem berechtigten Kampf gegenDiskriminierung ein starres Freund-Feind-Denken werden kann. Wer nichtvorbehaltlos hinter einer bestimmtenLinie steht, wird ausgegrenzt. Dochgenau diese Abgrenzung führt dazu,dass sich manche Lesben, Schwuleund Transgender von der eigenenCommunityentfremden –und sichParteienzuwenden,die eigentlichgegen ihreRechtearbeiten.Eine Umfrage,die im Vorfeldder Bundestagswahl2025durchgeführtwurde,zeigte, dass dies kein Randphänomenist. Laut einer Datingplattform, diehauptsächlich von schwulen Männerngenutzt wird, wollte eine Mehrheit derdort Befragten die Rechtspopulistenwählen. 27,9 % entschieden sich fürdiese Partei – mehr als für die Grünen(19,9 %), die CDU (17,6 %) oder die SPD(12,5 %). Auch wenn die Umfrage nichtrepräsentativ ist, wirft sie eine zentraleFrage auf: Warum wenden sichLGBTIQ*-Menschen einer Partei zu, dieoffen gegen sie arbeitet?OHNMACHT DER WORTHÜLSENSeit den 2000er-Jahren hat sich dieLGBTIQ*-Community zunehmendentpolitisiert. Politische Talkrunden aufCSDs sind spärlich besucht, und oftgenug redet man sich dort ohnehinnur nach dem Munde. Der Wille,politische Konflikte auszutragen, istvielerorts der Angst vor unbequemenDebatten gewichen. Wer sich heutemit einem Tiktok-indoktrinierten AfD-Anhänger auseinandersetzen muss,hat oft wenig mehr zu entgegnen alsdie Floskel, man sei „für gleiche Rechte,Vielfalt und gegen Ausgrenzung“.
frankfurt 5Beliebigkeitsphrasen, bei denen Homo-Aktivisten der70er- und 80er-Jahre nur peinlich berührt auf ihreSchuhspitzen starren können.Das Vermeiden offener, unideologischer Auseinandersetzungenhat dazu beigetragen, dass sich auchqueere Menschen der AfD zugewandt haben – unddiese Partei in Deutschland insgesamt an Einflussgewinnen konnte. Wer sich von der eigenen Communitynicht ernst genommen fühlt oder glaubt, dortkeinen Platz für eine kritische Stimme zu haben, suchtsich Alternativen, die einfache Antworten bieten unddas Gefühl von Zugehörigkeit, das in LGBTIQ*-Kreisenoft fehlt.SIE SIND NICHTIRGENDWER.KLEIDEN SIE SICHNICHTIRGENDWIE.ZURÜCKWEISUNGSPOLITIKDiese Polarisierung ist kein neues Phänomen. Immerwieder wurde darüber diskutiert, die CDU von Pride-Veranstaltungen auszuschließen – selbst dann, wennihre Vertreter sich für queere Interessen einsetzten.Diese Abgrenzung isolierte innerhalb der Communityauch Menschen, die in ihren eigenen Gruppierungenbereits einen schweren Stand hatten.Das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht(BSW) zeigt nun, dass queerfeindliche Positionennicht nur von rechts außen kommen. Wagenknechtlehnt das Selbstbestimmungsgesetz ab und sprichtvon einer „radikalen Minderheit“, wenn sie über trans*Menschen redet – eine Rhetorik, die sich hier kaumvon der AfD unterscheidet. Im BSW haben sich vielepolitische Akteure versammelt, denen frühere Linken-Wähler aus der Community noch bedenkenlos ihreStimme gegeben haben. Das zeigt, dass Menschensich zunehmend weniger an alten politischen Lagernorientieren, sondern dort Zugehörigkeit suchen, wo ihrepersönlichen Sorgen ernst genommen werden.In Frankfurt mussten die gewalttätigen Übergriffeauf queere Menschen erst eskalieren, während dasBündnis von GRÜNEN, SPD, FDP und Volt der Stadtregierungwiederholt betonte, dass für Queerfeindlichkeitkein Platz sei – doch es blieb lange bei bloßenBekundungen. Erst als die Situation unerträglich wurde,folgten zaghafte Maßnahmen. Diese Untätigkeit undder Fokus auf symbolischen Gesten anstatt konkreterMaßnahmen zur LGBTIQ*-Daseinsvorsorge haben dasVertrauen in die traditionell queerfreundlichen Parteienerschüttert und dazu beigetragen, dass sich nun soviele von ihnen abgewandt haben.SPALTUNG ODER DIALOG?Statt Grabenkämpfen braucht die CommunityWege, um alle ihre Mitglieder einzubinden und alsGemeinschaft mit einer Vielfalt von Lebensweisenund Meinungen zu bestehen – ohne in der zerrissenenGesamtgesellschaft unterzugehen. Noch gibt es dieChance zur ernsthaften Auseinandersetzung stattzur Ausgrenzung. Wer die Debatte meidet und lieberausschließt, statt eigene Positionen klar zu vertreten,isoliert sich letzten Endes selbst und verliert anEinfluss. Wer spaltet und den Dialog verweigert, riskiertamerikanische Verhältnisse, in denen nur noch Hämeund Hass bleiben. Eine inklusive, demokratische Kulturentsteht nicht durch Abschottung, sondern durch einselbstbewusstes, offenes und nötigenfalls streitbaresMiteinander.DAS BESTEAUS ITALIEN,ENGLAND UNDDEUTSCHLANDHOCHSTRASSE 45 · 60313 FRANKFURT AM MAINTELEFON 069 / 29 57 35 · WWW.DIEHLUNDDIEHL.DE
54 kulturEUROVISION SONG CONTESTAND
56 kulturPREVIEWFOTO: SCHREILINE 20
58 MusikFOTOS: EDWARD COOKEPOPIm Ze
musikFOTO: XAVIER SOTOMAYERTIPPPENT
musikNACHGEFRAGTPENELOPETRAPPES:Kei
musikINTERVIEWNachgefragt beiCHRIST
musikNACHGEFRAGTViagraBoys:„Ich b
musikINTERVIEWESTHER ABRAMI:„Ich
filmFOTOS: ALAMODE FILMOslo Stories
filmKINODie Chanson-Legende CHARLES
KUNSTNACHGEFRAGTPEER KRIESEL:„Auf
Helfen lernen, ohne sich selbstzu g
Laden...
Laden...