MUSIK COMEBACK FOTO: S. MAGNANI ADEL TAWIL „Alles lebt“ Im Erdgeschoss des feinen Hamburger Hotels „The Fontenay“ befindet sich eine Bibliothek. Adel Tawil, wie immer in Sneakers plus lässigen Klamotten unterwegs, schlägt vor, dort das Interview zu machen. Im Gespräch sprudeln die Worte förmlich aus ihm heraus. Sein Redeschwall ist Zeugnis seiner Bodenständigkeit, Überheblichkeit liegt einfach nicht in seinem Naturell. Darum ruht sich der Sänger nicht auf seinem Erfolg aus – zählt man die Verkaufszahlen seiner früheren Band Ich+Ich und seiner beiden Soloalben zusammen, kommt man auf fast drei Millionen abgesetzte Tonträger –, sondern spricht mit so viel Enthusiasmus über seinen nun erscheinenden dritten Langspieler „Alles lebt“, als stünde er gerade erst am Anfang seiner Karriere. Dabei gilt der gebürtige Berliner längst als Pop-Sensation. Wenn er Musik macht, beweist er in jederlei Hinsicht Fingerspitzengefühl. Mit dem Duisburger Produzenten Juh-Dee hat er diesmal einen etwas anderen Sound kreiert, der zwischen Pop und Urban oszilliert. Beats etablieren das Liebeslied „1000 gute Gründe“ auf dem Dancefloor. Das Trennungsstück „Hawaii“ speist sich aus pulsierenden Rhythmen, dazu steuert der Rapper Bausa seinen Sprechgesang bei. Die sphärische Ballade „Neues Ich“ schlägt ein für manche Leute vielleicht unerwartetes Kapitel im Leben des Adel Tawil auf und erzählt davon, wie es sich für den 40-Jährigen anfühlt, jetzt Vater zu sein: „Ein Kind zu haben ist für mich das Allerschönste.“ Solche Empfindungen seziert er in seinen Songtexten poetisch mit Sätzen wie „Die Liebe zieht bei uns zuhause ein. Mit dir ist klar, dass sie für immer bleibt. Leben macht wieder Sinn, du bist mein Hauptgewinn.“ Der Titel „Wohin soll ich gehen“ beschäftigt sich dagegen mit Rassismus. Bei „Atombombe“ heulen nicht umsonst Sirenen auf. Die Initialzündung für diese Nummer gab eine Schrecksekunde, nein, besser: 38 Minuten voller Anspannung, die gefühlt eine Ewigkeit dauerten. Als Adel Tawil mit Freunden auf Hawaii unterwegs war, kriegten alle plötzlich eine Nachricht auf ihre Mobiltelefone: „Achtung! Raketenalarm! Suchen Sie Schutz! Das ist keine Übung!“ Um sie herum brach Panik aus, verzweifelte Eltern wollten ihre Kinder in Sicherheit bringen. Auch den Musiker selbst packte die Furcht: „Obwohl wir versuchten, die Situation mit lockeren Sprüchen aufzulockern, spürte ich so eine Urangst.“ Zum Glück kam schließlich Entwarnung – jemand im Raketenabwehrzentrum der USA hatte einen Fehler begangen. Eine prägende Erfahrung war das trotzdem. Man könnte fast meinen, auf Adel Tawil liege in einer Kreativphase eine Art Fluch. Bereits 2013 geriet er während eines Flugs von Los Angeles nach London wegen eines Blinddarmdurchbruchs kurz vor der Veröffentlichung seines Solodebüts „Lieder“ in eine lebensbedrohliche Situation. 2016 brach er sich im Ägypten-Urlaub bei einem Sprung in den Pool seinen ersten Halswirbel vierfach, eine solche Verletzung endet oft tödlich. Dieser Unfall ereignete sich exakt in der Zeit, in der er an seinem zweiten Werk „So schön anders“ arbeitete. Kein Wunder also, dass seine Freunde und er den Raketenalarm während der Produktion seiner jüngsten Platte sehr ernst nahmen: „Alle waren echt besorgt und dachten: ‚Wenn wir gleich wirklich sterben, muss Adel schuld daran sein.‘“ *Dagmar Leischow
MUSIK FRENCH HOUSE Cassius: „Dreems“ Um die Jahrtausendwende nahmen sich französische DJs und Produzenten Disco der 1970er und 1980er vor. Sie sampelten Sekunden aus nicht immer bekannten Tracks und schufen damit Neues. Etwa gleichzeitig begannen Cassius: Philippe „Zdar“ Cerboneschi und Hubert „Boom Bass“ Blanc-Francard. 1999 erschien ihr erstes Album „1999“ mit den Hits „Feeling for You“ und „Cassius 1999“. Und jetzt kommt Nummer fünf! „Dreems“ heißt das neue Werk der beiden Soundtüftler. Unsere Anspieltipps sind das funkige „Nothing About You“, der schwülstige House- Track „Fame“ und die housige Elektroperle „Rock Non Stop“. Ganz großes Kino für die Ohren! *rä FOTO: BECAUSE GOSPEL Gloria Gaynor: „Testimony“ Womöglich wird es das letzte Album der Ausnahmesängerin, feiert sie im September ihren 70. Geburtstag. „Testimony“ ist ein souliges Gospelalbum und eine musikalische Rückkehr zur ihren Wurzeln, der Kirchenmusik. Unsere Anspieltipps sind „Amazing Grace“ und „Talkin’ ’Bout Jesus (feat. Yolanda Adams)“. Bei ihrer erfolgreichen Tour 2018 gab es erste Kostproben vom Album, auch verriet sie, dass das Werk ein Herzenswunsch von ihr gewesen sei. „Testimony“ bringt uns Gloria stimmstaark wie eh und je nach Hause, ein Hörgenuss! Und hoffentlich kein Abschied. *rä POP Hitreigen von der Minogue Kylie ist die Meisterin der gewollt kitschigen, tanzbaren und auch etwas hektischen Popmusik. Man denke nur an Charthits wie „Give Me Just a Little More Time“, „All the Lovers“, „Dancing“, „I Shoud Be so Lucky“, „In My Arms“ sowie „Can’t Get You Out of My Head“. Sie beherrscht aber auch die sanften Töne, was sie äußerst erfolgreich mit „Where the Wild Roses Grow“, „Tears on My Pillow“ und „Confide in Me“ bewies. Auf „STEP BACK IN TIME – THE DEFINITIVE COLLECTION“ versammelt sie ihre größten Erfolge. Ein neues TOLLES Lied gibt es auch: „New York City“. *rä das debüt album ab 12.07. erhältlich
JULI 2019 | AUSGABE 259 FRANKFURT |
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Seit 1993 ist hinnerk DAS (erst schwule) und heute queere Magazin für Hamburg und Norddeutschland.
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Bis 2030 haben sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Bundesregierung das Ziel gesetzt, die durch das Hepatitis-C-Virus (HCV) verursachte Hepatitis C zu besiegen. Dafür ist unser aller Mithilfe erforderlich. Diese Infokarte zeigt dir wie.
Die blu im Mai mit Jean-Michel Jarre, Drangsal, Katy Bähm, Daniel Radcliffe und vielen mehr.
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Seit 1993 ist hinnerk das queere Stadtmagazin für Hamburg, Bremen und Hannover. hinnerk hat dabei nicht nur einen queeren Blick auf gesellschaftliche Themen wie die Gleichstellung Homo-, Bi-, Trans*- und Intersexueller, sondern bietet auch einen auf diese Zielgruppe angepassten Zugang zu kulturellen Themen.
Die Goldmarie & Oceana Queer Boat Party. Die Höhepunkte queeren Lebens im Norden.
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