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GAB Juli 2017

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8 FRANKFURT CSD-SPEZIAL

8 FRANKFURT CSD-SPEZIAL CSD FRANKFURT: DIE GESCHICHTE FOTO: CSD FRANKFURT E.V. gratuliert Der Ursprung der CSD- und Pride-Veranstaltungen reicht ins Jahr 1969 zurück: Damals waren es vor allem Drag Queens und Transsexuelle, die sich in der New Yorker Bar Stonewall Inn gegen Razzien und polizeiliche Willkür zur Wehr setzen mussten und unerwartet einen mehrtägigen Straßenkampf anzettelten. Baby-Badewanne geschöpft. Doch der Wille war da: Lesben und Schwule zeigten sich endlich stolz und selbstbewusst in der Öffentlichkeit. FOTO: CSD FRANKFURT E.V. zusammen zu kommen, sichtbar zu sein, gemeinsam etwas für die Veränderung unserer Lebenssituation zu tun“, sagte Gütlich 2002 in seiner Rede zum 10-jährigen CSD-Jubiläum. Unter seiner Regie wurde übrigens auch die Schweigeminute am CSD-Samstag in Gedenken an die an Aids Gestorbenen eingeführt. Die Geschichte der deutschen Homosexuellen-Bewegung fand hingegen 1979 ihren ersten Höhepunkt: Das legendäre „Homolulu“-Festival war die Schlussveranstaltung einer Aktionswoche samt kultureller Aktionen und einer Demonstration. Die vornehmlich linksorientierten Bewegten rebellierten gegen bürgerliche Normen, um selbstbewusst zu ihrer Homosexualität zu stehen. Die kontinuierliche Serie von CSDs in der Form, wie wir sie heute kennen, startete erst 1992 in der Klingerstraße: Vor den Toren des Lesbisch- Schwulen Kulturhauses LSKH organisierte die „Dachorganisation der für die Interessen homosexuell orientierter Menschen arbeitenden Frankfurter Vereine“ ein Solidaritätsfest für Lesben und Schwule, das den Abschluss einer Aktionswoche mit verschiedenen Veranstaltungen markierte. Viel Handarbeit war gefragt bei „Homosolidarität“, so der Name des ersten echten CSD Frankfurt: Parolen waren auf Betttücher gemalt, eine Bühne aus Bierkisten und Holzbrettern improvisiert, Musik schepperte aus einem Kassettenrekorder und als Imbiss wurde Nudelsalat aus einer Rainer Gütlich Eine Person war von Anfang an dabei und sollte in den folgenden Jahren das Communityfest vorantreiben und prägen: Rainer Gütlich, später gerne als „Mr CSD Frankfurt“ tituliert, setzte markante Punkte und wurde mit seiner kompromisslosen Art nicht immer unkritisch betrachtet: Als Fest für Lesben, Schwule und Transgender sollte der Frankfurter CSD möglichst familiär bleiben und als Zeichen der Sichtbarkeit und Protest gegen Ungleichbehandlung dienen. „Der CSD ist für mich keineswegs nur Live-Musik und Bühnenprogramm. Der CSD ist Ausdruck unserer Entschlossenheit, Präsenz zu zeigen, DER ERSTE CSD AUF DER KONSTI Der erste CSD auf der Konstablerwache fand schließlich 1995 statt; das Fest war gewachsen. Bereits ein Jahr zuvor wurde klar, dass die Klingerstraße und die benachbarte Allerheiligenstraße zu wenig Platz boten. Der erste Konstablerwache- CSD hieß „Gay Live“ – kein Tippfehler, denn es sollte verdeutlichen, dass sich hier Lesben und Schwule „live“ treffen. Erst seit 1998 heißt der Frankfurter CSD auch CSD und seit 1999 wurde das Communityfest von zwei auf drei Tage erweitert – und blieb bis heute auf der Konstablerwache, abgesehen von einem kurzen Gastspiel 2008 auf der Hauptwache und dem angrenzenden Goetheplatz und Roßmarkt. Auch die Organisationsform des CSD wechselte im Laufe der Jahre: Zu Beginn von Gütlich als Privatmann gestemmt, werden in Folge der Verein „Frankfurt Community e.V.“ und die „Gütlich Event GmbH“ gegründet. Die ehemalige „Gütlich Event“-Auszubildende und -Assistentin Anika Pilger übernimmt 2009 die Agentur

FRANKFURT CSD-SPEZIAL 9 und Rainer Gütlich zieht sich zurück – wie weit, ist niemandem klar, denn nur wenige Wochen vor dem CSD 2009 nimmt Rainer Gütlich sich das Leben – ein Schock für die Community und das Orga-Team. Die Gründe bleiben bis heute unveröffentlicht. Als zwei Jahre später Anika Pilger schließlich die Event Agentur aufgibt, steht der CSD 2012 zum ersten Mal ohne Veranstalter da – aus einer improvisierten Lösung entsteht im Anschluss der bis heute existierende „CSD Frankfurt e.V.“. FOTO: BJÖ Auch eine neue Tradition: Der Römer mit Regenbogenflagge und der Empfang im Kaisersaal Und die Geschichte des CSD geht immer weiter: 2013 lädt der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann erstmals zum CSD-Empfang in den Kaisersaal – eine Tradition, die bis heute fortgesetzt wird. *bjö Mehr Infos zur Geschichte des CSD Frankfurt gibt’s über www.csd-frankfurt.de Aktion: 25 Jahre CSD Frankfurt Auf dem Festplatz und dem Basar der Vielfalt werden 20 Tafeln die Motti der vergangenen CSDs zeigen. Jede Schautafel enthält ein Wort, das für ein Gewinnspiel auf einem Flyer notiert werden kann, bei dem es einen CSD Regenbogenbembel zu gewinnen gibt. *bjö FOTO: CSD FRANKFURT E.V. Anders mieten. Anders leben. Anders arbeiten. (Werde Teil der Sixt-Familie) www.sixt.jobs

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blu, hinnerk, gab, rik, Leo – die Magazine der blu Mediengruppe erscheinen monatlich in den Metropolen Deutschlands. Die nationale Reichweite der Magazine ermöglicht den reisefreudigen Lesern Zugriff auf alle Informationen immer und überall. Themenschwerpunkte sind neben der regionalen queeren Szene, Kultur, Wellness, Design, Mode und Reise. Unsere Titel sind mit der lokalen Community jahrzehntelang gewachsen und eng verbunden, was durch Medienpartnerschaften mit den CSD-Paraden in Hamburg, Berlin, München und Frankfurt sowie zahlreiche Kooperationen, wie der Christmas Avenue in Köln, seinen Ausdruck findet.