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GAB Juli 2017

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36 BÜHNE präsentiert

36 BÜHNE präsentiert INTERVIEW EIN MASKENBALL FOTO: MARTIN GROTHMAAK Unter der künstlerischen Leitung von Rainer Pudenz steht die Kammeroper Frankfurt seit rund 35 Jahren für unkonventionelles und unverkrampftes Musiktheater. Ein regelmäßiger Spielort – in diesem Jahr bereits seit 23 Jahren – ist der Musikpavillon im Palmengarten, wo in diesem Sommer Giuseppe Verdis „Ein Maskenball“ gegeben wird – ein turbulentes Schicksalsspiel, in dem heimliche Liebe und ein Mordkomplott zu einem tragischen Ende führen. Das GAB Magazin hat Bernd Kaiser, Sänger der Kammeroper, zum Interview getroffen. Was begeistert Sie an Verdis Maskenball? „Ein Maskenball“ basiert auf einer wahren Geschichte: Gustav III, König von Schweden, galt als Lebemann und war als Mäzen darüber hinaus der Kultur- und Kunstwelt zugetan. Zu seinem Problem wurde allerdings, dass er die Privilegien des Adels beschneiden wollte. Hinzu kam, dass Gustav ein Verhältnis mit seinem Pagen hatte. Das alles missfiel dem Adel, und so wurde Gustav Opfer einer Verschwörung; er wurde auf einem Maskenball angeschossen und starb zwei Wochen später. Verdi wurde ursprünglich von der Stadt Neapel beauftragt, die Oper zu komponieren. Da der Stoff aber einem ähnlichen Attentat in Neapel glich, wurde er aus seinem Vertrag entlassen. Die Oper hatte schließlich in Rom ihre Uraufführung, allerdings hatte Verdi dafür den Ort der Handlung nach Boston verlegen und die Personen verändern müssen. Aus dem König wurde ein Gouverneur, aus den Adligen wurden Offiziere. Wir spielen das Ganze wieder eher in Schweden, mit König und Adeligen. Sie spielen Samuel, einen der Verschwörer. Was reizt sie an der Rolle? Als Student habe ich die Oper in Darmstadt gesehen und fand schon damals, dass die Szenen der Verschwörer Samuel und Tom einfach rattengeile Musik hatten. (lacht). In meinem gesamten Sängerleben sind mir diese Rollen bisher nicht untergekommen. Ich habe sehr viel Opera Buffa gespielt, die komischen Opern, und dort meist gehörnte Ehemänner oder die Geprellten. Von daher ist ein Bösewicht mal eine schöne Abwechslung. Aber die Verschwörer sind nicht die Hauptrollen? Es sind schon große Rollen, die stringent durchs Stück gehen. Natürlich keine Profilierer-Rollen wie der König, Amelia oder Renato. Tom und Samuel sind zwei Bässe, und wenn die zusammen loslegen, das kommt immer gut! Und dann mit dieser unglaublich tollen Musik! Also ein bisschen der Geheimtipp der Oper, für Kenner? Ja, und eben meine große Liebe! Die Schlüsselszene kommt im dritten Akt, wenn die drei Verschwörer Renato, Samuel und Tom auslosen, wer das Attentat ausführen soll. Während Samuel und Tom politische Motive hegen, ist Renato eifersüchtig wegen seiner Amelia – eigentlich unsinnigerweise, weil Riccardo zwar ein sehr inniges Verhältnis zu Amelia hat, das aber nicht über ein platonisches hinausgeht; und der König hatte ja zudem seine Affäre mit dem Pagen Oscar. Wenn man schaut, wie der Oscar mit dem König umgeht, wird einem schnell klar, dass dieses Verhältnis weit über das Übliche eines Pagen zu seinem Herren hinausgeht. Riccardo hat das offensichtlich nicht bemerkt ... Was ist für Sie das Besondere an den Aufführungen im Musikpavillon im Palmengarten? Kennen Sie die Festspiele in Glyndebourne in England? Da kommen die wirklich reichen Leute mit ihren Butlern, und es gibt oft zwei Pausen auf der Wiese, die jeweils mindestens eine Stunde dauern, und da wird dann richtig aufgefahren und diniert. Ich nenne die Aufführungen der Kammeroper im Palmengarten immer „Little Glyndebourne“, weil hier die Leute mit ihren Picknickkörben herkommen, mit ihrem Prosecco und selbstgemachtem Kartoffelsalat, und dann wird vorher auf der Wiese zusammen gesessen, und das ist halt eine komplett konträre Situation zum Opernhaus. Sehr locker, und auch das Publikum ist ein anderes als im Opernhaus. Das finde ich sehr sympathisch. Ich habe mal in „Cosi fan Tutte“ den Alfonso gesungen, bin durchs Publikum gegangen und habe spontan einen Sekt angeboten bekommen. Ich liebe diese Interaktion mit dem Publikum. Und das ist das ganz Besondere! *Interview: Björn Berndt 15.7., Musikpavillon Palmengarten, Eingang über Palmengartenstr. 11 oder Siesmayerstr. 63, Frankfurt, 19:30 Uhr, weitere Aufführungen im Juli und August, www.kammeroper-frankfurt.de FOTO: WOLFGANG FUHRMANNEK

BÜHNE 37 Nach einem Jahr sind wir zu viert Herbst in der Hose Dipl.-Med. Elisabeth Wiesner von Jagwitz Axel Müller Ralf König, ein Meister der Analyse schwuler Eigenarten, geht mit der Zeit – im wahrsten Sinne des Wortes: Sein frisch erschienener Comic „Herbst in der Hose“ beschäftigt sich mit einem leidvollen wie unvermeidlichen Thema: Den Veränderungen des männlichen Körpers im Alter. Graue Haare oder Sehstörungen mag man ja noch akzeptieren, aber wenn der altersbedingte Testosteronabbau die Hoden schrumpfen und die Libido versiegen lässt – da hört der Spaß auf! Und besonders bei schwulen Männern ist das Jammern groß. Aber wäre doch gelacht, wenn Ralf König selbst aus dieser vermeintlich ausweglosen Tragödie nicht ein paar Tropfen bitter-süßen Humors auspressen könnte. Die Lesereise zum neuen Comic bringt Ralf König auch ins GAB-Land. Der Frankfurter Termin im Switchboard wird zusätzlich von der Vernissage „Neue Männer“ des Künstlers Eugen El begleitet. Der gebürtige Weißrusse hat an der Offenbacher HfG studiert, arbeitet als freier Journalist und Künstler. Seine strengen wie fragil wirkenden Männerportraits werden oft als Selbstportraits gelesen; er selbst bezeichnet sie als Stellvertreter, Kommentare oder Charakterstudien. *bjö „Herbst in der Hose“ von Ralf König ist bei Rowohlt erschienen 21.7., Stadtbibliothek Stuttgart, Mailänder Platz 1, Stuttgart, 19:30 Uhr 22.7., Switchboard, Alte Gasse 36, Frankfurt, 19 Uhr, www.ralf-koenig.de 100 95 75 25 5 0 Heiko Hanel Dr. med. Alexander Bodtländer Praxis im Nordend Oeder Weg 52 – 54 60318 Frankfurt am Main www.praxis-im-nordend.de fon 069 - 9 59 29 68 - 10 fax 069 - 9 59 29 68 - 20 info@praxis-im-nordend.de Allgemeinmedizin | Innere Medizin | Infektiologie F:\GAB\Gerontidis\gerontidis_gab_83_128_final_final.cdr Dienstag, 21. März 2017 13:22:49 Farbprofil: Deaktiviert Composite Standardbildschirm 100 95 75 25 5 0 FOTO: VVG / RALF KÖNIG 100 95 100 95 75 75 25 25 5 5 0 0

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