38 KULTUR FOTO: NORBERT MIGULETZ AUSSTELLUNG DAS JÜDISCHE MUSEUM FRANKFURT im queer-feministischen Blickwinkel Das Jüdische Museum Frankfurt gehört mit seinem modernen Anbau und dem sanierten Rothschild-Palais zu den neuen Attraktionen der Frankfurter Museumslandschaft. Jüdische Geschichte ist hier nicht nur in unterschiedlichen Ausstellungen zu sehen – das Museum setzt verstärkt auf Kommunikation und Austausch. Denn nur so lassen sich Vorurteile aufweichen und Geschichte lebendig vermitteln. Zum neuen Konzept gehören auch queerfeministische Führungen durchs Museum. Zur CSD-Saison 2021 wurde dies zum ersten Mal angeboten – die Nachfrage war so groß, dass die Führung gleich zwei Mal stattfand. Im Februar 2022 folgt nun ein neuer Termin. FOTO: JÜDISCHES MUSEUM FRANKFURT Rachel Kanter „Between Me and God“; in den von der Künstlerin gestalteten Gebetsmantel sind unter anderem Fotos mit Szenen von Frauenrechtsdemonstrationen eingearbeitet. Traditionell darf ein Tallit nur von Männern getragen werden; Kanters Tallit steht exemplarisch für die Auseinandersetzung zwischen traditionellem und modernem Judentum. Die „Queer-feministische Perspektiven im Jüdischen Museum“ werden von Irina Ginsburg und Michal Schwartze eingenommen. Sie thematisieren dabei sowohl das queere und feministische Engagement von Juden* sowie deren Perspektiven insbesondere im deutschsprachigen Raum in Vergangenheit und Gegenwart. Sie reflektieren außerdem, wie sich die Vorstellungen von Geschlecht, Geschlechterverhältnis und Sexualität in den modernen Judentümern entwickelt haben. Dabei werden nicht nur queere Akteur*innen sichtbar, sondern auch heteronormative Vorstellungen von Zweigeschlechtlichkeit und Sexualität problematisiert. „Queer hat sich in den letzten Jahren zu einer Sammelbezeichnung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Transgender, zuweilen auch Inter*und Asexuellen entwickelt. Ich finde dies nicht unproblematisch“, sagt Michal Schwartze, die Gymnasiallehrerin, freie Bildungsreferentin für genderreflexive, rassismus-und antisemitismuskritische schulische Bildung und Mitglied des Organisationsteams „Keshet Rhein Main – queere Juden Deutschland“ in einem Statement zur Führung im Sommer. „Denn diese diversen Gruppen machen sehr unterschiedliche Erfahrungen, bilden keine einheitliche Gruppe und haben auch nicht zwingend dieselben politischen Interessen“. Eine identitätspolitische Verwendung lehnt Schwartze daher ab: „Queer bedeutet für mich eine Haltung, eine Sichtweise und eine soziale Position“. Ihr gehe es auf der einen Seite um die Kritik an heteronormativen Geschlechterverhältnissen als Machtverhältnisse sowie um die daraus resultierenden Ausschlussmechanismen von Menschen jenseits der heterosexuellen Familie sowie um das Verständnis, dass Geschlecht eine soziale beziehungsweise kulturelle Konstruktion sei. „Beide Perspektiven gleichzeitig einzunehmen ist für mich Queer-Feminismus“, sagt Schwartze. Dabei bleibt ein neuer, kritischer Blick auf die Museums- Sammlung nicht aus – denn auch sie ist ursprünglich aus ihrer eigenen Geschichte durch heteronormatives und männliches Geschlechterwissen geprägt. *bjö 13.2., Jüdisches Museum Frankfurt, Bertha-Pappenheim-Platz 1, Frankfurt, 15 Uhr, mehr Infos über www.juedischesmuseum.de
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