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24 FRANKFURT Community

24 FRANKFURT Community FOTO: MIT KI ERSTELLT FOTO: ANNA SHVETS, PEXELS.COM, GEMEINFREI MÄNNER UND DIE „WECHSELJAHRE“ Seit einigen Jahren werden auch Männern hormonell bedingte Wechseljahre zugestanden: Antriebsschwäche, Hitzewallungen und Libidoverlust sind zwar keine schwerwiegenden Erkrankungen, beeinträchtigen jedoch die Lebensqualität. Das Café Karussell möchte nicht nur klagen, sondern Lösungen finden. Am 6. August präsentiert Michael Holy den Schriftsteller Thomas Mann als Beispiel eines alternden Mannes, der trotzdem aktiv blieb und in dieser Lebensphase sogar einige seiner bedeutendsten Werke hervorbrachte. Am 20. August hat Michael Holy den Allgemeinmediziner Dr. Weidmann eingeladen, der sich auch nach Beendigung seiner aktiven Praxisarbeit intensiv mit der Frage beschäftigt hat, wie man als alternder Mann vital bleiben kann. Konkret wird es um Testosteronmangel gehen: Die körpereigene Produktion des männlichen Hormons wird ab einem Alter von 30 Jahren steig heruntergefahren. Welche Auswirkungen hat das und was kann man gegen die Mangelerscheinungen tun? *bjö 6. und 20.8., Switchboard, Alte Gasse 36, Frankfurt, 14:30 Uhr, www.facebook. com/switchboard.frankfurt KOLUMNE ZWISCHEN ALLES, WAS RECHT IST In dieser Ausgabe von „Zwischen den Zeilen“ denkt Jessica Purkhardt darüber nach, warum der Rechtsstaat bei der Bekämpfung von queerfeindlicher Gewalt viel zu oft noch ein zahnloser Tiger ist. „Es spricht aus Sicht der Kammer sehr viel dafür, dass der Angeklagte lediglich erbost war über die Einmischung des Getöteten“, erklärte der Sprecher des Landgerichts Münster das aus Sicht von Queer-Verbänden milde Urteil gegen einen Mann, der im vorvergangenen Jahr einen Transmann totgeschlagen hatte. Zwar hatte der Täter zuvor die Teilnehmer*innen des CSD Münster als „lesbische Huren“ und „scheiß Transen“ beschimpft, eine queerfeindliche Motivation der Gewalttat konnte das Landgericht dennoch nicht feststellen. Dieses Urteil ist symptomatisch für viele Entscheidungen von Gerichten in Fällen von Gewalt gegen queere Menschen. Sie sind mit ein Grund, warum unsere Gesellschaft der stetig steigenden Zahl von queerfeindlichen Straftaten nicht wirksam entgegentreten kann. KEINE ANGEMESSENE BEACHTUNG? Während der Rechtsstaat bei der Bekämpfung politisch motivierter Straftaten Zähne zeigt, werden viele Gewalttaten gegen Lesben, Schwule und trans* Personen häufig geahndet wie Parkplatzrempler. Der LSVD sieht eine der Ursachen darin, dass Tatmotive, die sich gegen die sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität richten, in den beiden letzten Strafrechtsverschärfungen zur Hasskriminalität ausgespart blieben. So fände LGBTIQ*-Feindlichkeit in der strafrechtlichen Bewertung keine angemessene Beachtung. den zeilen Trotz dieser Nachlässigkeit durch die verantwortliche Politik hat sich bei Polizei und Ermittlungsbehörden ein Paradigmenwechsel vollzogen. Bei den Polizeipräsidien wurde die Zahl der Ansprechpersonen für LSBTI:Q vervielfacht, die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt verfügt seit 2023 über einen LSBTIQ*-Beauftragten, im Frankfurter Bermudadreieck bezieht die Polizei an den Wochenenden regelmäßig Posten, um schnell intervenieren zu können, und in Szenelokalen finden Rainbow-Polizeisprechstunden statt. Die Rechtsprechung hinkt dagegen bei einer für alle sichtbaren Sanktionierung von Queerfeindlichkeit hinterher. Zwischen Tat und Gerichtsverhandlung verstreicht oft sehr viel Zeit, sodass ein direkter Zusammenhang zwischen Übergriff und Strafe weder für Beschuldigte noch für Beobachter zu erkennen ist. Nicht wenige Täter haben in der Zwischenzeit schon neue Straftaten begangen, Geschädigte und Zeugen erinnern sich nicht mehr lückenlos. In einem jüngsten Fall in Frankfurt kam der Täter, dem noch eine zur Bewährung ausgesetzte Strafe wegen eines vorhergehenden Delikts drohte, mutmaßlich nur deshalb mit einer glimpflichen Geldstrafe davon, weil nicht mehr zweifelsfrei zu klären war, wie groß die Flasche war, die er im letzten Jahr schwulen Männern hinterhergeworfen hatte. Doch nicht nur Richter*innen müssen ihrer Verantwortung für den Minderheitenschutz gerecht werden. Auch die Regierungen von Land und Bund müssen die Rechtsprechung personell und finanziell dazu in die Lage versetzen und, wo nötig, den Rechtsrahmen anpassen. Denn nur wenn alle Institutionen von Staat und Gesellschaft gleichermaßen an einem Strang ziehen, kann Queerfeindlichkeit wirksam bekämpft werden. *jp

FOTO: CACHIMBEROS, UNSPLASH.COM, GEMEINFREI SZENE News aus der TWIST: Shisha- und Drag-Specials Seit Anfang dieses Jahres bereichert die TWIST Club-Bar die Frankfurter Szene mit regelmäßigen Bar-Abenden, Partys am Wochenende und immer wieder tollen Specials. FOTO: OVERLINE.TV Giselle Hipps Neu seit Mitte Juli ist zum Beispiel der „Hookah Dienstag“ – der Shisha-Abend in der TWIST. „In Miami oder London gibt’s bereits Shishas in LGBTIQ*-Bars“, erklärt Dommy Dean vom TWIST-Team. „Um auch hier allen LGBTQ+ People Shisharauchen in einem Safer Space zu ermöglichen, gibt’s bei uns ab sofort jeden Dienstag Shishas und leckere Cocktails“. Neu sind auch die Mittwoch- und Donnerstagsabende: Da übernehmen die Queens Maxima Love, Robin D’Show und Giselle Hipps als Dreiergespann die Planung – konkret bedeutet das: mittwochs gibt’s die Drag Bingo Night, für die mit jeweils eine der Queens die Bälle rollen lässt. Donnerstags lädt Robin D’Show zur Quiz Night, zu der es jedes Mal einen tollen Hauptpreis zu gewinnen gibt. Der Eintritt zu den neuen Mittwochs- und Donnerstagsevents ist frei! Die TWIST-Programmplanungen gehen weiter: In Zukunft soll es auch Special-Ausgaben im Rahmen der Drag Bingo und Quiznight-Abende geben, zum Beispiel Spenden-Specials zu Gunsten des CSD Frankfurt oder der AHF, aber auch Drag-Contests mit einer Wildcard für den Drag Slam als Hauptgewinn. Da geht doch was! *bjö TWSIT, Gelbehirschstr. 10, Frankfurt, www-twist-frankfurt.de

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