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40 KULTUR AUSSTELLUNG IN

40 KULTUR AUSSTELLUNG IN ONE WAY OR ANOTHER Mit einer großen Ausstellung feiert die Schirn Kunsthalle das Werk der US-amerikanischen Konzeptkünstlerin Martha Rosler. Martha Rosler „Invasion“ aus der Serie „House Beautiful: Bringing the War Home, new series“, 2008, Fotomontagen, Courtesy: The Artist FOTO: GALERIE NAGEL DRAXLER BERLIN / KÖLN / MÜNCHEN Als Pionierin des kritischen Feminismus sind seit den 1960ern Roslers zentrale Themen die Demontage gesellschaftlich verankerter Frauenbilder, aber auch politische Arbeiten, die sich mit Macht, Gewalt und sozialer Ungerechtigkeit sowie der Kriegsberichterstattung kritisch beschäftigen. Für die Frankfurter Ausstellung „In One Way Or Another“ wurden zentrale Werke FOTO: GALERIE NAGEL DRAXLER BERLIN / KÖLN / MÜNCHEN Roslers in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin ausgewählt. Die gesellschaftliche Rolle der Frau kommentiert Rosler zum Beispiel in der Serie „Body Beautiful, or Beauty Knows No Pain“ aus den 60er und 70er Jahren. In den Fotomontagen der Serie wird die Darstellung von Frauen in Werbeanzeigen kritisch betrachtet. Im Video „Semiotics of the Kitchen“ parodiert Rosler die beliebten Martha Rosler „Cargo Cult“, aus der Serie „Body Beautiful, or Beauty Knows No Pain“, ca. 1966-1972, Fotomontage, Courtesy: The Artist Fernseh-Kochsendungen oder zeigt in „Backyard Economy“ die Unsichtbarkeit häuslicher Arbeit. Luise Leyer, Co-Kuratorin der Ausstellung, ergänzt: „In vielen ihrer Arbeiten setzt sie sich mit dem menschlichen Körper und seiner Funktion als visuelle Projektionsfläche und politisches Subjekt auseinander. In ihren Fotografien und Videos gilt Roslers Aufmerksamkeit vor allem der oft unsichtbaren Care- Arbeit, der Ausbeutung von migrantischer Arbeitskraft in der Landwirtschaft sowie der Friedensbewegung und anderen politischen Demonstrationen gegen Kriege rund um die Welt.“ *bjö Noch bis 24.9., Schirn, Römerberg, Frankfurt, www.schirn.de Tipp: Schirn Summer Hangouts Im Sommer veranstaltet die Schirn wieder ihre Summer Hangouts: Mittwochs, jeweils ab 19 Uhr, kann man auf den Treppen der Schirn Live-Musik erleben, dazu gibt’s Drinks und Snacks aus Badias Catering und öffentliche Abendführungen durch die aktuellen Ausstellungen „Martha Rosler“ und „Plastik“. Am 9. August mit BABY SHOO ENT. pres. NI-KA feat. FRANK- FURT FUNK, am 16. August mit OG LU und am 23. August mit Luis Ake. *bjö FOTO: TETYANA LUX

KULTUR 41 AUSSTELLUNG Die Sammlung Fritz P. Mayer FOTO: MARTIN URL, FRANKFURT AM MAIN Die Kunsthalle Jesuitenkirche in Aschaffenburg präsentiert ab dem 5. August unter dem Titel „Leidenschaftlich figurativ“ eine der bedeutendsten Sammlungen für figurative Kunst in Deutschland. FOTO: NORBERT MIGULEZ Herzstück der Ausstellung sind Werke der „Leipziger Schule“, die bekannt ist für die künstlerische Beschäftigung mit dem Figürlichen. Ihre Anfänge reichen zurück in die 1960er, wo sich an der damaligen Leipziger Kunstakademie der markante Stil der „Leipziger Schule“ entwickelte. Die wegweisenden Studenten wurden zu Kunstprofessoren, die ihre Ideen weitertrugen und bis in die heutige Zeit Maler*innen beeinflussen. Der Frankfurter Industrielle Fritz P. Mayer begann Mitte der 1990er, sich für die Kunst aus der damaligen DDR zu begeistern. Ist es eine Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet ein westdeutscher Kapitalist sich für Kunst aus dem sozialistischen Staat interessiert und beginnt, sie zu sammeln? Zumindest befinden sich heute in Mayers Sammlung wichtige Werke von den Begründern der „Leipziger Schule“ wie Wolfgang Mattheuer, Werner Tübke und Bernhard Heisig, aber auch der zweiten, dritten und vierten Generation wie Volker Stelzmann oder Michael Triegel bis hin zu Markus Matthias Krüger oder Johannes Rochhausen. Dass Mayer nicht streng dogmatisch vorgeht, beweisen die ebenfalls zur Sammlung gehörenden Willi Sitte „Schlafendes Paar“, 1963, Öl auf Leinwand Werke des Westberliner Malers Johannes Grützke; auch wenn der nicht zur Leipziger Schule zählt, passen seine Bilder sehr gut ins Portfolio. Sehenswert. *dr 5.8. – 14.1.2024, Kunsthalle Jesuitenkirche, Pfaffengasse 26. Aschaffenburg, öffentliche Führungen dienstags um 19 Uhr und sonntags um 11 Uhr, www.museen-aschaffenburg.de AUSSTELLUNG Ottilie von Goethe: Mut zum Chaos Goethes „geliebte Schwiegertochter“ war eine weltoffene Persönlichkeit, deren kulturelle wie gesellschaftliche Aktivitäten ihrerzeit durchaus kontrovers aufgenommen wurden. Das Deutsche Romantik Museum widmet der außergewöhnlichen Person eine Sonderausstellung. Insbesondere ihr Drang nach intellektueller Betätigung wurde zu Goethes Zeiten beäugt; als Frau musste man da erfinderisch sein. Ottilie von Goethe arbeitete als Übersetzerin und Agentin des deutsch-englischen Kulturtransfers und unterstützte eine neue Generation von Kunstschaffenden in Weimar, Leipzig und Wien. Ihre vielfältigen Veröffentlichungen, aber auch ihre Bibliothek sowie ihre Kunst- und archäologische Sammlung geben einen schönen Überblick über das Wirken der weltoffenen, liberalen Frau. Herzstück der Ausstellung im Deutschen Romantik Museum ist die von Ottilie von Goethe herausgegebene Zeitschrift „Chaos“, die in einem geschlossenen Zirkel von Gesprächsteilnehmenden kursierte. Unter dem Deckmantel der Anonymität gab „Chaos“ unterschiedlichen Personengruppen – vor allem Frauen – die Möglichkeit, an aktuellen gesellschaftlichen oder politischen Diskussionen teilzunehmen. Die Beiträge in „Chaos“ kamen aus ganz Europa, waren in verschiedenen Sprachen verfasst und boten über die Veröffentlichung hinaus auch die Möglichkeit des Austauschs, da man auf Beiträge reagieren oder antworten konnte. Unterstützung für dieses Projekt bekam Ottilie von Goethe selbst. Mit ihrem Mann, Goethes Sohn August, lief es weniger gut: Die beiden waren zu unterschiedlich und lebten sich Ottilie von Goethe, Selbstporträt mit Kasperlmütze im Album ‚Allerlei‘, nach Juni 1817, © Klassik Stiftung Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv, 84/II,4a schnell auseinander, was Ottilie dazu veranlasste, noch zu Lebzeiten ihres Ehemannes nach einem intellektuell gleichgesinnten Partner Ausschau zu halten – ein absolutes No-Go in der damaligen Zeit. Nach Augusts Tod lebte Ottilie von Goethe weitgehend unabhängig und abseits der damaligen Konventionen. Spannende Person! *bjö Noch bis 3. September, Deutsches Romantik Museum, Großer Hirschgraben 21, Frankfurt, deutsches-romantik-museum.de FOTO: DEUTSCHES ROMANTIK MUSEUM

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