4 frankfurtCOMMYNITYBILD: KI-GENERIERTFOTO: GM FILMSCAFÉ KARUSSELL: DIEFRANKFURTER PROZESSEAnlässlich des 75. Jahrestagsder Frankfurter Homosexuellenprozesseerinnert das CaféKarussell im April an die Jahre1950 und 1951.Die Polizei startete 1950 eineregelrechte Verfolgungswelle,begründet auf §175. Rund 100Männer wurden in Frankfurtverhaftet, es wurden 75Anklagen erhoben und vieleLeben zerstört. Der Autor HorstTim Riethausen hat siebenJahre recherchiert, um inseinem Roman „Judasengel“die damalige Zeit möglichstauthentisch widerzugeben. Am1. April (kein Scherz!) ist Riethausenzu Gast im Café Karussell.Am 15. April stellt Regisseurvan Tien Hoang seinenhalbdokumentarischen Film„Das Ende des Schweigens“ vor,der ebenfalls die FrankfurterHomosexuellenprozesse verarbeitet(Foto). Eine Schlüsselrollespielte der damals 17-jährigeProstituierte Otto Blankenstein,der im Juli 1950 von der Polizeigefasst wurde und dann 70 seinerKundennamen bekannt gab.Damit startete die Hetzjagd aufdie Frankfurter Schwulenszene.Im Film spielen viele bekannteFrankfurter Schauspieler*innennund Szene-Persönlichkeiten. Einegut und vor allem ausführlichgearbeitete Doku, die das Lichtauf ein dunkles Kapitel derFrankfurter Geschichte wirft. *bjö1. und 15.4., Switchboard,Alte Gasse 36, Frankfurt,14:30 Uhr, www.schwulesenioren-frankfurt.de/cafe-karussell.htmlKOLUMNEZWISCHEN DEN ZEILENNüchtern betrachtetIn dieser Ausgabe von „Zwischen den Abhängigkeit und Isolation.Zeilen“ denkt Jessica Purkhardt darüber Doch Rausch ist auch politisch. Wer feiert,nach, weshalb Nüchternheit ebenso nimmt sich Raum. Wer trinkt, tanzt undradikal sein kann wie Exzess.sich enthemmt zeigt, signalisiert: Wir sindhier, wir lassen uns nicht verdrängen. DochDas Getränk, über das sich unser Körper während Heteros, die auf Malle Eimer trinken,ein Schulterzucken ernten, gilt queeream meisten freut, ist ein Glas lauwarmesWasser. Die Drogen, die er am besten Entgrenzung schnell als problematisch –verträgt, sind die, die er selbst herstellt: nicht nur in der Gesellschaft, sondern auchEndorphine, Adrenalin, Dopamin. Er kann in der eigenen Community, die oft MoralEuphorie ganz ohne Substanzen von mit Verantwortung verwechselt. LGBTIQ*-außen erzeugen. Jede*r weiß das, doch Gesundheitsinitiativen setzen dagegendie Realität sieht anders aus – besonders auf Safer Use statt Verbote. Sie klären überin LGBTIQ*-Communitys.Risiken auf, ohne zu verurteilen, und helfenbeim Ausstieg. In ihrem SelbstverständnisRAUSCH ALS BEFREIUNG – UND ALS FLUCHT ist nicht der Rausch das Problem, sondernKlubs und Bars waren lange die einzigen die Strukturen, die ihn zur Flucht machen.Orte, an denen queere Menschen sieselbst sein konnten. Hier wurde gefeiert, KLARER KOPF, NEUE MÖGLICHKEITENgeliebt, rebelliert – oft mit Alkohol, Drogen Nach der Fastenzeit geht eine Phaseund Exzess. Für viele war Rausch zugleich des bewussten Verzichts zu Ende. VieleBefreiung und Flucht, denn außerhalb entscheiden sich unabhängig vondieser Schutzräume bestimmten Diskriminierung,Gewalt und Ablehnung den Alltag. Queere Menschen haben diesen Luxusreligiösen Vorschriften gegen Übermaß.Ein tiefer Blick ins Glas bot eine Pause oft nicht – ihr Alltag ist ohnehin von Entbehrungengeprägt: Es fehlen tragfähigevom Minderheitenstress, kurze Momenteder Unverwundbarkeit. Besonders in der Freundschaften, familiärer Rückhalt oderschwulen Szene entstand eine eigene gesellschaftliche Anerkennung.Drogenkultur – von der Disco-Ära der 70erüber die Ballroom-Szene bis zum heutigen Doch es gibt auch eine andere Seite:Chemsex-Trend.Lesben, Schwule und Transgender, diebewusst nüchtern leben – aus Überzeugungoder weil sie merkten, dass RauschZWISCHEN EKSTASE UND ABHÄNGIGKEITDoch die Gratwanderung zwischen Freiheit ihnen schadet. Sie schlafen besser, fühlenund Abhängigkeit geht selten lange gut. bewusster, erleben mehr. Ein klarer KopfChemsex – der Konsum von Drogen wie bedeutet für viele Selbstbestimmung: freiGHB oder Meth beim Sex – lockt mit intensivenErlebnissen, Queere Identität und Ekstase sind engvon Substanzen, ganz bei sich selbst.enthemmten verbunden. Die Euphorie des Coming-out,Begegnungen der erste CSD, das Eintauchen in eineund einem Gefühl Menge Gleichgesinnter, die erste erfülltevon Zugehörigkeit, Liebe – all das sind Rauschzustände, ganzbedeutet jedoch ohne Substanzen. Und der Kater danach?auch sexuelle Die Erkenntnis, dass das Streben nachGrenzüberschreitungen,auch die Gewissheit, dass es sich lohntSichtbarkeit und Akzeptanz nie endet. DochÜberdosierung, weiterzumachen – mit oder ohne Rausch.
frankfurt 5COMMUNITYJetzt bewerben: Kandidaten* für Mr. Fetish Hessen 2025Im Juni lädt der Fetisch-Clubin Rhein-Main FLC wiederzur Wahl des Vertreters* derhiesigen Fetisch-Szene – nochbis zum 30. April kann mansich bewerben.FOTO: OVERLINE.TVDer Mr. Fetish Hessen ist deroffizielle Vertreter* der HessischenFetisch-Szene und ist indieser Funktion ein Jahr langals Botschafter unterwegs. DerFLC hat vor zwei Jahren denTitel von „Mr. Leather Hessen“in „Mr. Fetish Hessen“ ungetauft,um zu verdeutlichen,dass alle Fetisch-Vorliebenim FLC zu Hause sind – Leder,Sports- oder Rubberwear,Puppys, Furrys oder Skin-Mates, um nur einige Beispielezu nennen.Noch bis zum 30. Aprilkönnen sich Kandidaten* fürden Titel „Mr. Fetish Hessen2025“ bewerben – werden es mehr als drei Bewerbungen,entscheidet das Los, wer in die Endrunde der Wahl kommt;die findet wie immer im Rahmen der Leather Odyssey im Junistatt, dem jährlichen großen Fetisch-Treffen des FLC, zu demGäste aus ganz Deutschland in Frankfurt erwartet werden.Der noch amtierende Mr. Fetish Hessen Lorenz ermutigt:„Fetisch ist euer Ding und ihr ‚fühlt‘ es im wahrsten Sinne desWortes? Ihr habt Lust, ein Jahr lang auf zahlreichen Events dieFetischcommunity und den FLC zu vertreten und liebt es, mitvielen Menschen in Kontakt zu kommen? Ihr möchtet auchauf Menschen außerhalb der Community zugehen und siefür das Thema Fetisch und dessen Akzeptanz begeistern?Noch ist Lorenz der amtierende Mr. Fetish HessenDann bewerbt euch unbedingt als mein Nachfolger. Esmacht super viel Spaß und ist sooo wichtig für unsereCommunity“. *bjöMr. Fetish Hessen 2025, Bewerbungsfrist bis 30.4.,alle Infos über www.flc-frankfurt.de/mfh/13. – 15.6., Leather Odyssey des FLC mit Wahl zumMr. Fetish Hessen 2025Offener Clubabend des FLC: 1. Mittwoch im Monat im Lucky’s,Große Friedberger Str. 26, ab 20 Uhr,www.flc-frankfurt.de
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