HIV Wie moderne HIV-THERAPIEN die Lebensqualität verbessern können Seit das HI-Virus entdeckt wurde, hat sich in der Entwicklung von HIV-Medikamenten sehr viel getan: Die ersten Therapien waren mit starken Nebenwirkungen verbunden und es musste eine Vielzahl verschiedener Tabletten eingenommen werden, um die Menge der Viren im Körper so niedrig wie möglich zu halten. Durch die Entwicklung von immer effektiveren Wirkstoffen, sind die heutigen modernen HIV- Medikamente mit den damaligen im Hinblick auf ihre Wirksamkeit und Verträglichkeit kaum zu vergleichen. So kann die HIV-Therapie heutzutage häufig mit nur einer einzigen Tablette am Tag durchgeführt werden. Bei erfolgreicher Therapie ist HIV im Blut dann auch nicht mehr nachweisbar. DER MEDIZINISCHE FORTSCHRITT IN DER HIV-THERAPIE Stellen wir uns als Beispiel mal einen jungen Mann vor, der im Alter von 21 Jahren die HIV- Diagnose erhält. Wenn er sich bei den unterschiedlichen Therapieformen für die Einnahme von Tabletten entscheidet und diese einmal täglich einnimmt, wären das im Laufe eines durchschnittlichen Lebens die beachtliche Anzahl von über 20.000 Tabletten - ganz schön viel, oder? Bei der HIV-Therapie besteht eine dieser Tabletten aus mehreren – bis zu vier unterschiedlichen – Substanzen, den sogenannten Wirkstoffen. Diese werden miteinander kombiniert und blockieren die Vermehrung des Virus an verschiedenen Punkten. Dank ihrer hohen Wirksamkeit wurde in den letzten Jahren die Anzahl der notwendigen Wirkstoffe in der HIV- Therapie weiter reduziert, was vor allem das Risiko für mögliche Nebenwirkungen sowie auch Wechselwirkungen der HIV-Medikamente mit anderen Substanzen und Medikamenten verringern kann. HIV ALS STÄNDIGER BEGLEITER Auch wenn man mit HIV heutzutage ein normales und glückliches Leben führen kann, ist die HIV-Therapie ab dem Zeitpunkt der Diagnose und dem Behandlungsbeginn ein Leben lang ständiger Begleiter. Mittlerweile gibt es groß angelegte Studien, welche die Erfahrungen und Gedanken von HIV-positiven Menschen auch hinsichtlich ihrer Therapie beleuchten. In der „Positive Perspektiven 2“ Studie wurden beispielsweise weltweit 2.389 HIV-positive Menschen befragt. Dabei zeigte sich, dass Menschen mit HIV sich auch Gedanken über die Anzahl an Substanzen in ihren Medikamenten machen: Die Mehrheit (65%) der befragten Personen in Deutschland ist beispielsweise offen für eine HIV-Therapie mit weniger Wirkstoffen bei gleicher Wirksamkeit. 2 WARUM WÜNSCHEN SICH MENSCHEN MIT HIV WENIGER SUBSTANZEN IN IHRER THERAPIE? Im Alter können bei HIV-positiven Menschen dieselben gesundheitlichen Probleme auftreten, wie bei allen anderen auch. Je älter Menschen mit HIV werden, desto höher wird auch die Wahrscheinlichkeit, dass weitere 52 CHECK NORD #4
HIV NP-DE-HVU-ADVR-210020 Medikamente gegen andere Erkrankungen zusätzlich zur HIV-Therapie eingenommen werden. In der „Positive Perspektiven 2“ Studie gaben 82% aller Befragten an, dass sie schon jetzt mindestens ein Medikament zusätzlich zur HIV-Therapie einnehmen. 1 Auch wenn man selbst vielleicht nicht direkt an das Älterwerden denkt, für die Lebensqualität kann die Anzahl der Substanzen in der HIV-Therapie auch jetzt schon eine Rolle spielen: Möglichst wenige Substanzen können das Risiko für Wechselwirkungen mit anderen Stoffen wie Nahrungsergänzungsmitteln oder Medikamenten verringern und damit auch einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität haben. PROAKTIV MIT DEM/R ÄRZT*IN REDEN Letztendlich ist es wichtig, dass sich die HIV- Therapie mit anderen Substanzen gut verträgt. Daher empfiehlt es sich, dass man als Mensch mit HIV dem/r Ärzt*in ganz offen sagt, was man sonst noch neben den HIV-Medikamenten einnimmt. Generell kann es hilfreich sein, von selbst proaktiv ein Gespräch zu suchen: Von den 120 in Deutschland befragten Teilnehmenden der „Positive Perspektiven 2“ Studie gaben beispielsweise nur 63% an, dass sie von ihren Ärzt*innen über generelle Bedenken hinsichtlich ihrer Therapie befragt wurden. 2 Weitere Infos sowie persönliche Geschichten zum Leben mit HIV findest du unter www.livlife.de Unterstützt von ViiV Healthcare Quellen: 1 Okoli C et al. Relationship Between Polypharmacy and Quality of Life Among People in 24 Countries Living With HIV. Prev Chronic, Dis 2020; 17:190359. DOI: http://dx.doi.org/10.5888/pcd17.190359. 2 Wigger A et al., Willingness to switch to novel HIV treatments among people living with HIV in Germany: The intersections between treatment needs, patient involvement, and provider communication; 15. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin 2021. Poster P-037. CHECK NORD #4 53
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