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blu September / Oktober 2021

16 Stadtgespräch

16 Stadtgespräch INTERVIEW FOTO: KAI SISTEMICH BAMBI MERCURY: Podcast mit Candy Crash FOTO: JENS OELLERMANN Gleich zwei Größen aus der queeren Community und Social-Media-Welt haben sich zusammengetan, um bei audible.de mit einem queeren Podcast aufzuklären und zu unterhalten. Wir sprachen über das Format mit Bambi Mercury, der einen Hälfte von „Mehr Glitzer!“. Wie kam es zu der Zusammenarbeit? Das Lustige daran ist, dass Candy und ich uns schon seit ca. acht Jahren kennen … Sie hatte die Idee „Let’s do a podcast“, und mit wem kann sie mit am besten schnattern? Mit mir! Eigentlich sage ich ja immer zuerst Nein, aber da habe ich sofort zugesagt. Warum sagst du immer erst Nein? Das ist so eine Art Sicherheit, ein Schutz. (grinst) Na, zusagen kann man dann immer noch. Es hat dann noch ein Jahr gedauert, bis wir tatsächlich live gegangen sind. Der Name ist „Mehr Glitzer!“, aber wie ich dich kenne, geht es dabei nicht nur um Oberflächlichkeiten. „Mehr Glitzer!“ ist einer der wenigen queeren Podcasts auf audible.de, diese Plattform muss man nutzen. Wir sprechen über Themen, die uns beschäftigen, Themen aus unserer queeren (Community-)Bubble und darüber hinaus. Wir beziehen auch unsere Zuhörer mit ein, so haben wir die „Queen of the Week“ oder auch die „Question of the Week“. Themen sind unter anderem: Familie, Pride, Dating, aber auch Tod. Wir wollen aufklären und unterhalten. Lustig wird es dann, wenn Candy mich nicht ausreden lässt … Oder mir lustige Gemeinheiten an den Kopf wirft. Lustige Gemeinheiten, gibt es die denn? Bodyshaming zum Beispiel galt lange als lustig. Ja, bei uns ist das eher shade, wir mögen einander und necken nur etwas mit viel Liebe. Ein KLEINES Fünkchen Wahrheit mag drinstecken, aber es geht nie in die verletzende Richtung. Bodyshaming oder Age Shaming geht gar nicht, auch nicht, dass man das weibliche Geschlechtsteil herabwürdigt und als Schimpfwort benutzt. Da musste ja die ganze Szene viel lernen, dass das nicht geht. Wie stehst du zu Themen wie Cancel Culture? Das „F-Wort“ war eine Zeit lang dauerpräsent bei Dragqueens. Die Awareness ist heute viel größer, man hat dazugelernt. Cancel Culture mag ich nicht, denn jeder, der sich wirklich weiterentwickelt hat, soll stattfinden. Ein gewisser Lernprozess muss aber passieren … Auch ich habe in meiner Jugend Dinge gesagt, die ich heute überhaupt nicht mehr sagen und denken würde. Man muss aber zu seinen Fehlern stehen und sie nicht auf andere schieben oder Ausreden suchen. Eine Kommunikation muss stattfinden, ich finde es wichtig, Leute mitzunehmen und aufzuklären, nur abzusägen und in eine Ecke zu stellen, oder gar im Internet zu hetzen, geht nicht. Es gibt auch Menschen, mit denen ich negative Erfahrungen gesammelt habe und auch in Zukunft nicht mehr zusammenarbeiten will. Aber ich wünsche ihnen nichts Schlechtes, keinen Ausschluss, ich hoffe, dass sie aus ihren Fehlern lernen und etwas Gutes entsteht. Unsere Community will von anderen tolerant behandelt werden, wir wollen (fast) alle das Gleiche, aber gehen mitunter intolerant miteinander um. Bestimmte Gender-Rollen, Rassismus, Altersdiskriminierung … *Interview: Michael Rädel

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blu, hinnerk, gab, rik, Leo – die Magazine der blu Mediengruppe erscheinen monatlich in den Metropolen Deutschlands. Die nationale Reichweite der Magazine ermöglicht den reisefreudigen Lesern Zugriff auf alle Informationen immer und überall. Themenschwerpunkte sind neben der regionalen queeren Szene, Kultur, Wellness, Design, Mode und Reise. Unsere Titel sind mit der lokalen Community jahrzehntelang gewachsen und eng verbunden, was durch Medienpartnerschaften mit den CSD-Paraden in Hamburg, Berlin, München und Frankfurt sowie zahlreiche Kooperationen, wie der Christmas Avenue in Köln, seinen Ausdruck findet.