KUNST AUSSTELLUNG Von Monet bis Kandinsky. Visions Alive Auf 1.000 qm kann man in Berlins Mitte die Werke der sechzehn bedeutendsten Künstler der klassischen Moderne in einer einzigartigen Kombination aus animierter Video-Projektion und Musik erleben. Die von Yascha Yavorskaya kuratierte Ausstellung projiziert in den Multimedia- Räumen in 16 Filmen die Hauptwerke jedes Meisters – unter anderem Claude Monet, Henri de Toulouse-Lautrec, Gustav Klimt, Amedeo Modigliani, Vincent van Gogh und Paul Klee – auf sieben Meter hohe Flächen. „Die Endlosschleife von insgesamt 63 Minuten ist ein eigenständiges und ganzheitliches Kunstwerk, das den Betrachter in die jeweilige Welt des Künstlers eintauchen lässt. Die Projektionen blenden ineinander über, werden lebendig und bewegen sich im Rhythmus der sie begleitenden Musik“, verrät das Museum. Insgesamt wurden für „Von Monet bis Kandinsky.Visions Alive“ etwa 1.500 Arbeiten aus der ganzen Welt digital bearbeitet. *rä Von Monet bis Kandinsky.Visions Alive, Bis 28.1., Alte Münze am Molkenmarkt, Berlin AUSSTELLUNG Das göttliche Geschlecht Johann Joseph Langenhöffel (1750 –1807), Pan und Daphnis. Ehem. Supraporte oder Teil einer Wanddekoration, 1789, Öl auf Leinwand, 60 x 150 cm, signiert und datiert: Langenhoeffel 1789, Leihgabe aus Privatbesitz Dem 1717 geborenen Johann Joachim Winckelmann ist diese Ausstellung gewidmet. Im Fokus steht das Homosexuelle. Er gilt als der Begründer der modernen Archäologie und Kunstwissenschaft, obwohl er sogar einmal auf ein (damals skandalöses) gefälschtes Kunstwerk hereinfiel. Das von ihm für ein Original gehaltene Werk „Zeus küsst Ganymed“ war nicht echt – aber so queer wie er. Seiner Reputation tat dies nur wenig Abbruch, zu gut war das, was er tat. Und zu wichtig. Und dass Zeitgenossen wie Casanova und Goethe seine Sexualität kommentierten, beeindruckte ihn nur wenig. Er brannte ja nicht nur für Männerliebe, sondern auch für die Kunst! Bis zum 9.10. sind in der Ausstellung zum 300. Geburtstag von Johann Joachim Winckelmann rund einhundert Skulpturen und Gipsabgüsse, Gemälde, Zeichnungen, Stiche und Druckwerke im Berliner Schwulen Museum* zu seinem Leben und Wirken zu sehen. Ein Kanon des Schönen, fürwahr. *rä Bis 9.10., Winckelmann – Das göttliche Geschlecht, Schwules Museum*, Lützowstr. 73, Berlin, www.schwulesmuseum.de
BUCH COMIC Nick Cave macht Kunst Und jetzt gibt es ihn auch in einem Comic. Hervorragend gezeichnet vom queeren Graphic-Novel-Künstler Reinhard Kleist. Der Zeichner wurde unter anderem mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet und erregte mit biografischen Arbeiten zum Beispiel über Fidel Castro und journalistischen Werken, etwa über die Flüchtlingskrise, großes Aufsehen. Für seinen Ende August erschienenen Comic „Nick Cave – Mercy on Me“ traf sich der Zeichner übrigens zuvor mit dem bekennenden Comic-Fan Nick und dieser gab dem Projekt seinen – erhofften – Segen. Nun ist er da, der Comic-Cave! *rä www.carlsen.de FOTO: WOLF-DIETER TABBERT AKTUELL Wir brauchen keine Obergrenze ... ... wir brauchen bessere Asylverfahren. Noch immer werden queere Geflüchtete im zuständigen Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) allzu oft abgewiesen und mit Abschiebung in Länder bedroht, in denen Homosexualität den Tod bedeuten kann. Grund: mangelnde Ausbildung der Entscheidenden und Überlastung aufgrund der unzureichenden Einwanderungsgesetzgebung bzw. deren Ausführung. Kriegsflüchtlinge sind meist keine Asylbewerber, Menschen aus afrikanischen Staaten oft ebenfalls nicht – dennoch muss das BAMF sie alle prüfen. Mit einem Einwanderungsgesetz würde Druck von den Asylentscheidern genommen, auch Kriegsflüchtlinge nach der Genfer Konvention sollten eventuell in anderen Behörden ihren Aufenthaltsstatus prüfen lassen. Warum? Damit die Menschen, die zu uns kommen, weil sie in ihrer Heimat bedroht sind, mit einem individuellen und gründlichen Verfahren rechnen dürfen. Gerade die eingangs erwähnte Gruppe homound transsexueller Geflüchteter benötigt besondere Aufmerksamkeit, wie das Buch „Das rettende Ufer – Schwule Flüchtlinge berichten“ aus dem Himmelstürmer Verlag einfühlsam und bewegend aufzeigt. Es enthält persönliche Fluchtgeschichten, berichtet aus der Flüchtlingsbetreuung und klärt in leichter Sprache über das Asylrecht auf. Zusätzlich enthält es über 150 bundesweite Adressen für queere Geflüchtete oder deren Bezugspersonen. Empfehlenswert! *ck Axel Limberg: „Das rettende Ufer – Schwule Flüchtlinge berichten“, Himmelstürmer Verlag, ISBN 978-3-86361-596-3
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