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blu Mai / Juni 2025

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musikNACHGEFRAGTViagraBoys:„Ich begreife es nicht!“Die Post-Punk-Indie-Rocker versuchen auf„Viagr Boys“ mit Härte der Realität zu trotzen.Doch obwohl auf dem neuen Albumdie rotzigsten Songs dagegenhalten – amEnde kommt man nicht daran vorbei,an dem, was in der Weltpassiert, zu verzweifeln.Ein Gespräch mit demeh immer leicht manischwirkenden FrontmannSebastian Murphy überneue Musik – und die Welt.Auf dem vierten Albumkönnte alles Routine sein.Inklusive Mangel an Inspirationund Langeweile …Ich bin immer gelangweilt! Ichmuss mich ständig dazu zwingen,irgendetwas zu machen.Aber bei diesem Album lief esganz geschmeidig. Wir habengute Routinen und jetzt unsereigenes Studio. Wir konntenjeden Tag hingehen, manchmal absolutnichts machen – und manchmal viel. Wirhatten Spaß – normalerweise streitenwir viel mehr. Aber wenn man Dinge solange macht, werden sie einfacher.Es könnte auch reizloser werden.Das Album ist total anders geworden!Neue Genres einfließen lassen, experimentieren– so bleibt es spannend.Zum Beispiel der Mittelteil in „Best OfShow“, der purer, freier Lärm ist?Wir hatten den und zwei andere Songs,die erstmal sehr lange, instrumentaleStücke waren. Sowas passiert von selbst– die Jungs brauchen einfach den Raumzum Jammen. Wir wollen immer so einenpsychedelischen Moment haben, damitniemand denkt, wir machen nur diese„Hits“. Wir genießen es, es den Leuten einbisschen unbequem zu machen.Ihr habt jetzt euer eigenes Labelgegründet – was vor allem nach mehrArbeit und Verantwortung klingt.Es ist eine gute Art von Verantwortung.Wir bauen unsere eigene Welt, und siewird größer. Viagra Boys ist nicht mehrnur die Band – es ist auch ShrimptechEnterprises, diese mysteriöse Firma, dieeigenartige Sachen macht. Bald werdenwir vielleicht Musik unter anderen Namenveröffentlichen. Und ganz neue Projektestarten. Mehr Kunst, mehr Merch.Also mehr Freiheit?Ja. Definitiv. Die Kontrolle über unserenkreativen Output zu haben, ist großartig.Was ja bedeutet, dass ihr mehrOptimismus habt, als man eurer Musikanhört – sonst würde man ja keineFirma gründen.Wir wollen nach vorne gehen – mehrMusik, bessere Musik, egal wie die Weltgerade aussieht …Mit der ihr euch trotzdem auseinandersetzenmüsst, wenn ihr jetzt in die„neue“ USA reist …Nach den letzten Monaten … (seufzt) …was dort vor sich geht, ist der Horror.Aber wir spielen für die Menschen, dienicht an diese Entwicklungen glauben.Sie verdienen es, Musik zu hören –genauso wie sie Protest verdienen. Es istwichtig, dort aufzutreten. Offensichtlichwerden wir nicht mehr nach Russlandgehen, aber als wir das letzte Mal dortwaren – direkt vor dem Krieg – war dasLand schon ein schrecklicher Ort, wenndu homosexuell warst oder die „falsche“Meinung hattest. Genau deswegen wares notwendig, dort zu sein.Es scheint: Je mehr Rechte im Westenerkämpft werden, desto stärker wirdder Pushback – so stark, dass repressiveRegime an die Macht kommen …Ich meine – das Erste, was Trump getanhat … Er hat immer von der Grenzegeredet – aber das Einzige, was erwirklich getan hat, war, Transmenschenanzugreifen. Das war sein erster Schritt!Diese Typen denken anscheinend denganzen Tag nur daran – sie hassenQueers und Transmenschen von morgensbis abends. Ich hätte nie erwartet,dass die über diese Themen so sehr denVerstand verlieren. Es ist doch wild, dassjemand so viel seiner Lebenszeit damitverbringt, sich über andere Menschenaufzuregen, die einfach nur ihr Lebenleben. Ich begreife es nicht!*Interview: Christian K. L. FischerFOTO: FREDRIK BENGTSSON

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