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blu Juli / August 2025

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14 CSDFOTO: M.

14 CSDFOTO: M. RÄDELDEMOAUF DIE STRASSE, FERTIG, LOS!Am 26. Juli bringt der Berliner Christopher Street Day (CSD) wieder tausende Menschen auf dieStraßen der Hauptstadt. Unter dem Motto „Nie wieder still!“ richtet sich der Protest klar gegen rechteRückschritte und steht für eine vielfältige, demokratische Gesellschaft.WURZELN DES CSDDer Christopher Street Day hat eineGeschichte, die im Aufstand beginnt: Inder Nacht vom 28. Juni 1969 wehrten sichqueere Menschen – angeführt von transFrauen of Color – im „Stonewall Inn“ inder New Yorker Christopher Street gegenPolizeigewalt. Was folgte, war der Beginneiner weltweiten Emanzipationsbewegungfür den Kampf um gleicheRechte.1979 fand der erste Berliner CSDstatt – mit 400 Teilnehmenden.Heute demonstrieren in Berlin übereine halbe Million Menschen. Derpolitische Kern ist geblieben: Es gehtum Sichtbarkeit, Selbstbestimmungund Schutz vor Gewalt.Denn die ist nach wie vor Realität.Laut Bundesinnenministeriumwurden 2024 mehr als 1.500queerfeindliche Straftaten registriert– so viele wie nie zuvor. Besondersbetroffen: trans* Personen, queereJugendliche und BIPoC. Gleichzeitigerhalten Parteien, die queeres Lebenablehnen oder einschränken wollenwachsenden Zulauf. In Deutschlandwie auch in vielen andereneuropäischen Ländern nehmenausgrenzende Narrative und hetzerischeStimmungsmache zu – oft befeuert durchrechte und rechtspopulistische Akteure.MOTTO „NIE WIEDER STILL!“Das diesjährige Motto ist Teil einer bundesweitenKampagne, getragen von über50 CSDs in ganz Deutschland. Es knüpftan die Initiative „Wähl Liebe“ an, mit derqueere Organisationen 2024 im Vorfeldder Bundestagswahl für demokratischeWerte und Zusammenhalt warben. Auchein Jahr später sehen die Veranstalterkeine Entwarnung.„Die Angriffe auf unsere Rechte werdennicht verschwinden. Wir müssen wachsambleiben“, erklärt Marcel Voges,Vorstandsmitglied des Berliner CSDe. V. Mit dem diesjährigen CSD wolleman ein symbolisches wie praktischesSchutzschild errichten – besondersfür jene in der Community, diebesonders oft von Hass betroffen sind:trans*, inter*, nicht-binäre Personen,queere Menschen mit Rassismuserfahrung,Geflüchtete. „Der Berliner CSDist eine der wichtigsten und größtenDemonstrationen nicht nur in Berlin,sondern in ganz Deutschland“, betontVorstandsmitglied Thomas Hoffmann.Und trotz allem: Der CSD bleibt auchein Fest. Er feiert queeres Leben,queere Kultur, queere Körper. Protestmuss nicht grau sein – er darf auchlebensbejahend sein. Oder wie MarcelVoges es zusammenfasst: „Still wargestern, heute wird’s laut und bunt.“*mk

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