30 Kultur FOTOS: STEFFEN KURRAS INTERVIEW STEFFEN KURRAS – Kunsthochschule Berlin-Weißensee Der zwanzigjährige Künstler wurde im Speckgürtel Berlins nahe Berlin-Spandau in Falkensee geboren. Wir telefonierten und chatteten mit dem Kreativen darüber und über das Leben als Künstler. Erst zwanzig Jahre und schon im dritten Semester. Viel Zeit zum Rumgammeln hast du dir nicht gegönnt nach dem Abitur. Na ja, mit 17 war das Abi in der Tasche und während der Pandemie gab es dann doch ein paar Monate zwischendurch zum Faulenzen. Die habe ich aber leider überhaupt nicht genossen. Ich finde, wer nichts zu tun hat, beziehungsweise keine Aufgabe hat, geht total ein – mental und gesundheitlich. Nach dem Abi gab es schon ein bis zwei Jahre, in denen ich zwar nicht studiert habe, jedoch war diese Limbozeit nach ein paar Monaten sehr unangenehm. FOTO: ANNA HONEGGER Deine Mappe ermöglichte dir das Studium. Mit welcher Art Kunst hast du dich beworben? So wirklich lange ist das mit der Mappe ja nicht her, doch es fühlt sich wie eine Ewigkeit an, wenn ich überlege, was sich von der Mappe bis jetzt im dritten Semester alles verändert hat. Beworben habe ich mich mit größtenteils figurativer Malerei. Auf den Bildern waren in leuchtenden Farben großformatig menschenähnliche Gestalten in sehr unbequemen Posen zu sehen, die ich alle aus dem Kopf gemalt habe. Die Gelenke waren alle eckig und kantig, gar nicht menschlich. Rückblickend finde ich sie sogar etwas gruselig. Wie hat sich deine Kunst weiterentwickelt? Ich muss sagen, im dritten Semester, in dem wir auch unsere
Kultur 31 Ateliers bekommen haben, hat sich einiges verändert. Die Bilder sind größtenteils kleinformatig geworden. Thematisch geht es in eine persönliche intime Richtung. Es dreht sich viel um den Raum, in dem man lebt. Als Hauptinspiration der jetzigen Arbeitsserien dient meine Wohnung und alles, was ich in ihr hinterlasse: Klamotten, Socken, Unterwäsche. Die manchmal gewollte Einsamkeit in der Wohnung und in der Stadt Berlin spielt dabei eine Rolle. Worauf legst du Wert? Am meisten sind mir Gesundheit, Sport und vor allem die Freunde um mich rum sowie die Familie wichtig. Für mich war das schon immer das Fundament, um grundlegend happy zu sein. Daneben, wie gesagt, schadet es nicht, immer was zu tun zu haben oder an etwas zu arbeiten. Der ganze Rest interessiert mich mittlerweile recht wenig: welches Logo auf der Jeans ist oder in welchem Restaurant man essen geht. Wie beeinflusst deine Queerness deine Kunst? Vor allem beeinflussen mich die Blickwinkel … auf welche Dinge man als Queerer unterbewusst im Alltag achtet. Mich interessieren die Symbole, die ich mit dem Queer-Sein verbinde, wie zum Beispiel zurzeit Wäsche. Auch die Auswahl des Materials spielt dabei oft eine Rolle. In einer Serie von diesem Jahr (Blöcke 2023) beschäftige ich mich mit Material und Maskulinität. Ich verbinde dabei das Material Kalksandstein mit Männlichkeit und male um die Steine dick mit Ölfarbe Harnesse und Wäsche. Was inspiriert dich? Das kann ich nur in einem Wort zusammenfassen: alles. Es ist nahezu unmöglich, an etwas vorbeizulaufen, ohne dass es eine Wirkung auf einen hat. Nur konzentriere ich mich mal mehr auf das eine oder das andere. EINTRITT FREI! 13.07.– 05.08.2023 IMMER DO–SA OPEN AIR MUSIKFESTIVAL IM SCHLÜTERHOF Gehst du gerne aus? Ja klar, vor allem im Sommer geh ich gerne raus. Ein bisschen zu Techno und Trash tanzen hat noch nie geschadet. *Interview: Michael Rädel www.instagram.com/steffen_kurras, steffenkurras.com Die VILLA ENCANTADA, auf deutsch: verzauberte Villa, ist ein schwules Guesthouse in unmittelbarer Strandnähe. Mit 11 Zimmern, einem Garten mit großem Pool und Rund-um-Service vom Frühstück bis zum nächtlichen Drink an der Bar. Salvador da Bahia liegt meerumschlungen im Nordosten Brasiliens und ist eine liberale und schwulenfreundliche Stadt mit Bars, Clubs, Saunen und warm in jeder Beziehung. Zu jeder Jahreszeit mindestens 25 Grad.
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