6 STADTGESPRÄCH ZUSAMMENHALT Bruno Gmünder finanziert Berliner CSD Was schon seit einiger Zeit hinter den Kulissen bekannt ist, hat nun seine offizielle Bestätigung erfahren. Der im Ruhestand lebende ehemalige Eigentümer und Namensgeber des Bruno Gmünder Verlags unterstützt die Sterndemo und den CSD e. V. mit jeweils einer sechsstelligen Summe. CSD PRIDE MONTH BERLIN: Solidarität leben! Solidarisch haben sich wichtige Akteur*innen der queeraktivistischen Szene Berlins zusammengetan, um vom 26. Juni bis 24. Juli den ersten Pride Month der Hauptstadt zu veranstalten. Das Motto der Abschlussdemonstration, des 43. CSD, lautet: „SAVE OUR COMMUNITY – SAVE YOUR PRIDE“. Anders als vereinzelte Stimmen kommentieren, läuft es ausnahmsweise mal recht geräuschlos in der Szene der selbst ernannten Regenbogenhauptstadt Berlin. Nachdem das Motto für den 43. CSD über Internetabstimmung, CSD Forum und CSD Vorstand festgelegt wurde, entstand daraufhin die Idee eines Pride-Monats. In Anlehnung an das historische Datum der Stonewall-Aufstände in New York 1969 beginnend Ende Juni. Der Berliner CSD e. V. und das Bündnis CSD Berlin Pride wollen mit ihren Demonstrationen den Rahmen bilden und luden weitere Projekte, Aktionen und Aktivist*innen ein, als Teil des Berliner Pride Month mitzuwirken: „Es geht um die Sache. CSD ist immer das, was wir daraus machen.“ 2. CSD BERLIN PRIDE AM 26. JUNI Auftakt bildet die Stern-Demo des CSD Berlin Pride am Samstag, 26. Juni. Mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten verlaufen die drei Einzeldemos „East PRIDE Berlin“ aus Prenzlauer Berg, „QTIBIPOC United“ aus Kreuzberg und „Queerschutz Now!“ aus Neukölln in Richtung Alexanderplatz. Damit der CSD Berlin Pride für alle Menschen zugänglich gemacht werden kann, wird die Stern-Demo am Samstag, 26. Juni, direkt von den einzelnen Strecken auf der Plattform csdberlinpride.de übertragen. Damit startet parallel zur Stern-Demo ein viertägiger Livestream, der von der Community für die Community ausgestaltet wird. Unter anderem wird der Vorstand des Berliner CSD e.V. Gast des Panels „Rassismus in unseren Institutionen – eine kritische Selbstreflexion der Geschichte des Berliner CSD“ sein. 43. CSD BERLIN AM 24. JULI Der Berliner CSD e. V. startet seine CSD-Demostrecke am Samstag, 24. Juli um 13 Uhr aus Mitte (ab 12 Uhr trifft die Community sich, mehr dazu online auf auf männer. media). Die Forderungen für den 43. CSD wurden basisdemokratisch im Rahmen des CSD-Forums erarbeitet. *ck csd-berlin.de, csdberlinpride.de Wie Bruno Gmünder gegenüber männer* betonte, wird es „auf Grund der Pandemielage für die Organisatoren der diesjährigen CSDs sehr schwierig werden, sich über kommerzielle Sponsoren zu finanzieren.“ Mit seiner Spende dürften sowohl die Sterndemo am 26. Juni als auch die Demoparade am 24. Juli gesichert sein. „EIN TOLLES, ANSPRUCHSVOLLES PAKET“ Ursprünglich wollte die Sterndemo-Initiative auch durch Schöneberg ziehen. Diese Strecke überlässt man nun dem Verein als etablierten Veranstalter, der vom Nollendorfplatz starten wird. Beide Gruppierungen binden sich auch in die jeweils anderen Aktionen ein. Bruno Gmünder bewertet die Idee des Berlin Pride Month (wir berichteten) mit dem „hybriden Sternmarsch, dem Dyke March und dem großen CSD als ein tolles, anspruchsvolles Paket.“ Zuerst hatte er dem Sternmarsch eine finanzielle Zusage gegeben und diese auf den CSD erweitert, nachdem der neue Vorstand ebenfalls eine Demonstration angekündigt hatte. Weshalb es trotz aller Kooperation nicht möglich gewesen ist, alle Straßenmärsche an einem Tag durchzuführen, bleibt weiterhin unklar. Von Seiten des CSD e.V. heißt es gegenüber männer*, dass ein Angebot für einen gemeinsamen Termin durch die Veranstalter der Sterndemo nicht angenommen wurde und man sich stattdessen auf einen Pride Month als gemeinsamen Rahmen verständigt hat. MITTELVERWENDUNG TRANSPARENT? Der Unbeteiligte mag sich die Frage stellen, wozu es eine solch hohe Summe braucht, um einen Fußmarsch zu organisieren, da weder ein aufwendiges Bühnenprogramm durchgeführt werden kann, noch eine große Anzahl von Helfern notwendig wird. Der CSD e.V. hat ein umfangreiches Programm entwickelt. Dazu gehören vereinseigene Trucks auf denen Redner aus Politik und der queeren Community sprechen werden. Die Beiträge werden gefilmt, so dass sie auch nach der Veranstaltung für alle zugänglich sind. 20.000 Euro sollen verwendet werden, um Verbindlichkeiten zu bedienen. Vereinsmitgliedern und der Öffentlichkeit werden die Mittelverwendungen des Vereins jährlich in dessen Geschäftsbericht offengelegt. Von der Sterndemo ist bisher wenig über die geplante Verwendung der Spende bekannt, das Organisationsbündnis führt die Werbeagentur MOVACT UG vertreten durch Max Tommy Mitschke im Impressum ihrer Website auf. *oa
NACHGEFRAGT VIELFALT UND SICHTBARKEIT! STADTGESPRÄCH 7 Einer der fünf CSD-Vorstände, Nasser El-Ahmad, hatte Zeit für ein kurzes Telefonat zum Thema CSD, Berlin und Community. Erst mal vorweg: Freust du dich schon über das Erreichte? Ja, sehr! Wir haben als Team schon jetzt eine Menge der fehlenden Sichtbarkeit unserer Themen zurückgewonnen, darauf bin ich etwas stolz. Unzählige Gespräche mit verschiedenen Gruppen der Community. Wir wollen die Community zusammenbringen. Daran arbeiten wir täglich, wenn auch bisher nur digital. Und vor allem scheint jetzt alles zu klappen, wir können zusammen demonstrieren. Worauf legt ihr besonders Wert? Auf Vielfalt und Sichtbarkeit! Ich war schon immer der Meinung, dass der CSD auf die Straße gehört, ich freue mich, dass das passiert trotz der Pandemie, wir achten natürlich auf alle geltenden Maßnahmen. Und dass wir fünf so unterschiedliche Charaktere sind! Ich bin die erste Person of Color, die im Vorstand dabei ist, das ist natürlich eine Mammutaufgabe, der man sich da stellt. Aber es macht großen Spaß! Und vor allem passend zu unserem diesjährigen Motto: „Save Our Community – Save Your Pride“. Wenn nicht wir, wer dann, und wenn nicht jetzt, wann dann? Was bedeutet für dich der CSD? Es ist ein Tag der Freiheit, ein Tag, der zeigt, dass jeder so sein kann, wie er eben ist. Ich bin, wer ich bin, komm damit klar. Wir sehen uns am 24.7. am Straußberger Platz, 13 Uhr geht’s los. Es gab im Vorfeld viel Kritik und Häme, wie gehst du mit Hate Speech und Cybermobbing um? Ich denke über alles nach, was mich erreicht, aber ich reagiere nicht unbedingt auf Social Media darauf. Ich versuche zu verstehen, warum die Kritiker*innen so über mich oder das, was ich tue, denken. Ich versuche aber immer auf Menschen zuzugehen und das Gespräch zu suchen. *Interview: Michael Rädel
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