REISE PORTUGAL ES GRÜNT SO GRÜN FOTO: PIXABAY.COM Wenn sich zu Corona-Zeiten ein Reisetrend abgezeichnet hat, so ist es Urlaub auf der Insel. Der zu Portugal gehörende Archipel von Madeira bietet seinen Besuchern besonders viel Raum, um vor allem die einzigartige Natur zu erleben. Zurzeit ist es noch ruhig auf der Rua de Santa Maria. Entlang der bekanntesten Partymeile in der Altstadt von Funchal reihen sich etliche kleine Bars und Restaurants, die mit ihren bunt bemalten Türen um Aufmerksamkeit buhlen. In den kommenden Wochen wird hier wieder Leben einziehen, dank der Insellage und Portugals striktem Lockdown ist auf Madeira die Corona-Pandemie unter Kontrolle. „Die Zona Velha ist das Ausgehviertel für Einheimische wie Touristen“, erzählt Luís. Der 30-jährige Schauspieler, Autor und Regisseur wurde auf der Insel geboren und kehrte nach seiner Ausbildung hierher zurück. Zwar fehlt ihm die schwule Szene von Lissabon, dafür hat die Insel anderes zu bieten. Aktuell bewirbt sich Funchal um den Titel als Kulturhauptstadt Europas für das Jahr 2027 und Luís hofft, dass dies die lokale Kulturszene voranbringt. Auf Sisis Spuren Andererseits blickt Madeira bereits auf lange Tourismus-Tradition zurück. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gilt die Insel wegen ihres milden Klimas und der abwechslungsreichen Natur als beliebter Urlaubsort. Noch heute wird die Österreichische Kaiserin Elisabeth („Sisi“) als bekanntester Kurgast Madeiras angesehen. Ein Denkmal vor dem heutigen Casino erinnert an die Monarchin, die unter anderem in dem hoch über den Klippen gelegenen Luxushotel Reid’s Palace residierte, dessen auf der Außenterrasse servierter Afternoon Tea immer noch zu einem beliebten Ritual stilbewusster Madeira-Besucher gilt. Der Umgang mit betuchten Gästen hat die Insel geprägt, so Luís. „Gastfreundschaft wird bei uns großgeschrieben. Statt Landwirtschaft zu betreiben, arbeitet ein Großteil der Bevölkerung nun in der Tourismusbranche.“ TIPP Madeira ist Ziel der SPARTACUS Gay Cruise im Februar 2022. Infos unter www.mcruise.de Tropischer Garten Glaubt man Luís, könnte man eine Woche allein in Funchal verbringen. „Hier gibt es jeden Tag etwas Neues zu entdecken – am besten zu Fuß. Dank ihrer Lage zwischen Bergen und Meer kann man sich in der Stadt nicht verlaufen.“ Zu seinen Favoriten zählt Luís den hoch über Funchal gelegenen Stadtteil Monte. Eine Seilbahn, die von der Altstadt hinaufführt, erspart einem den langen Aufstieg. Neben der aus dem 18. Jahrhundert stammenden Wallfahrtskirche liegt hier auch der tropische Garten des Monte Palace. Auf verschlungenen Wegen geht es dort durch üppig grüne Vegetation, vorbei an kleinen Teichen, Vogelvolieren und Pavillons mit afrikanischer Kunst. Bergab gelangt man in den traditionellen, von zwei Männern gelenkten Korbschlitten mit einer rasanten Fahrt über den Asphalt. Berge & Meer Die wahre Faszination vom Madeira liegt aber vor allem in der Landschaft. Zwischen der Steilküste und dem mit 1.862 Metern höchsten Gipfel des Pico Ruivo liegen gerade einmal 25 Kilometer Luftlinie. Die Wanderung vom Gipfel des benachbarten Pico do Arieiro auf 1.818 Meter Höhe, den man mit dem Auto erreicht, hinüber zum Pico Ruivo gehört zu den schönsten Bergwanderungen der Insel. Etwas gemütlicher sind die Wanderungen entlang der Levadas – zum Teil vor Hunderten Jahren angelegte Wasserkanäle, die das Wasser vom regenreichen Norden in den eher trockenen Süden transportieren. Zu den beliebtesten Levada-Wanderungen zählen die für ihre Wasserfälle bekannte Levada das 25 fontes, die Levada do Alecrim oder der Miradouro dos Balcões. Fast mystisch geht es auf einer Wanderung durch den Lorbeerwald von Fanal zu, dessen uralte Bäume die meiste Zeit des Tages in gespenstischen Nebel gehüllt sind. Wen es dagegen lieber ans Wasser zieht, der sollte für einen Badestopp in den im Wechsel der Gezeiten aus Vulkangestein geschaffenen Naturschwimmbecken in Porto Moniz oder Seixal Halt machen. In Seixal liegt übrigens auch Luís’ mit schwarzem Sand bedeckter und von einer immergrünen Steilküste umrahmter Lieblingsstrand. *dax www.visitmadeira.pt
SCHWEIZ Architektur am Rhein REISE Spätestens wenn weltbekannte Messe für den Kunsthandel, die Art Basel, nach einer Corona-Pause nunmehr vom 24. bis 26. September wieder in der Stadt am Rhein stattfindet, kehren auch die Besucher in Scharen zurück. Dabei ist Basel auch sonst einen Besuch wert. Die mittelalterlichen Häuser innerhalb der ehemaligen Stadtmauer reihen sich dicht gedrängt entlang der an den Fluss grenzenden Hügel wie den Spalenberg, wo kleine Geschäfte und Boutiquen zu einem Einkaufsbummel einladen. Doch die dank ihrer Chemieindustrie reich gewordene Stadt leistet sich immer wieder auch architektonische Akzente, sei es die von Burckhardt + Partner gebaute Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) aus dem Jahr 1976, der von Christ & Gantenbein realisierte Anbau des Kunstmuseums von 2016 oder das von Mario Botta entworfene Museum Tinguely (1996). Vor allem das in Basel geborene Architektenduo Herzog & de Meuron ist mit gut einem Dutzend Bauten vertreten, darunter die neue Messehalle, der Roche Bau 1 und das SUVA Haus. Auf deutscher Seite im benachbarten Weil am Rhein finden sich auf dem Vitra Campus Projekte von Frank Gehry, Tadao Ando und Zaha Hadid. Und auch der Besuch der von Renzo Piano gebauten Fondation Beyeler im Baseler Vorort Riehen ist für Kunst- und Architekturliebhaber immer einen Besuch wert: Die Sammlung umfasst etwa 250 Werke der klassischen Moderne sowie Gegenwartskunst und sorgt mit zum Teil spektakulären Kunstaktionen etwa von Christo oder der bis Mitte Juli zu sehenden Installation „Life“ des dänisch-isländischen Künstlers Ólafur Elíasson immer wieder für Aufsehen. *dax www.basel.com FOTOS: BASEL TOURISMUS
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