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blu August 2016

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Gesundheit 18 Interview

Gesundheit 18 Interview JONATHAN GREGORY FOTO: JACQUES KOHL AIDS HAT FÜR VIELE SEINEN SCHRECKEN VERLOREN. RAUBT DAS EUCH DIE DA- SEINSBERECHTIGUNG? Nun ja, wir haben unsere „Daseinsberechtigung“ nicht wegen oder durch Aids/HIV bekommen, da wir uns als Projekt mit der sexuellen Gesundheit des Mannes auseinandersetzen. Wie unser Slogan auch sagt – „Männer, Sex, Gesundheit“ –, geht es bei manCheck um mehr als nur HIV/Aids. Sexuelle Gesundheit beinhaltet weitaus mehr und wir versuchen, das alles für die schwule Szene zu behandeln, da es einfach Bedarf gibt, Männer breiter aufzuklären und zu empowern. Der Berliner Senat sieht das genauso, daher sind wir ja auch die Hauptbeauftragten in der Vor-Ort-Arbeit. Es ist super, dass die Medizin so weit ist und HIV für die meisten Infizierten zu einer chronischen Krankheit geworden ist, die sich so gut behandeln lässt, dass viele HIVpositive Menschen ein Leben führen können, das nicht durch ihren Gesundheitsstatus definiert wird. Wir müssen aber weiter daran arbeiten, der Szene klarzumachen, gemeinsam gegen die gesellschaftliche Stigmatisierung von HIV/Aids vorzugehen. manCheck steht für Aufklärung in der Szene, nicht nur für HIV- und Aids- Prävention, sondern auch für Aufklärung über andere sexuell übertragbare Infektionen und (Party-)Drogen. •rä MANCHECK KENNT MAN JA SCHON LÄNGER, ABER DU BIST RELATIV NEU DABEI, ODER? Genau, ich bin seit März 2016 hauptamtlich als Vor-Ort-Arbeiter für manCheck tätig. Als ich das positive Feedback nach meinem Vorstellungsgespräch bei der Schwulenberatung bekam, habe ich mich wahnsinnig gefreut. manCheck ist ein super Projekt und jetzt kann ich meine Ideen einfließen lassen, um die Berliner Szene bestmöglich zu erreichen. WAS WAR DEIN ANTRIEB, DA MITZU- MACHEN? Ein guter Freund hat mir Ende letzten Jahres die Stellenausschreibung bei manCheck gezeigt, und da ich schon seit über drei Jahren ehrenamtlich für die Berliner Aids-Hilfe in der Präventionsarbeit für Jugendliche aktiv bin, dachte ich mir, dass das gut passen könnte. Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen und erhoffe mir natürlich, durch manCheck einen neuen und anderen Einblick in die Berliner Szene zu bekommen. Durch diese Arbeit fühle ich mich einerseits verbundener mit unserer Community und andererseits sehe ich uns auch in der extrem glücklichen Position, Menschen als Experte über Präventionsarbeit erreichen zu können, die man im Alltag vielleicht nicht erreicht. Es geht mir einfach darum, offen über Themen zu sprechen, die vielleicht auch mal etwas ungemütlich sein können, aber ein ehrlicher und direkter Dialog bringt uns näher zusammen. Und genau diesen Dialog möchte ich mit manCheck starten! WIE KOMMT IHR AN IN DER SZENE? Ich muss sagen, sehr gut! Was mich wahnsinnig freut. Party-Veranstalter, Wirte wie auch Gäste nehmen uns und unsere Arbeit super auf. Wir pflegen enge Kontakte mit vielen Klubs, Bars und Berliner Szene-Menschen und werden immer tatkräftig unterstützt. Ich war anfangs auch überrascht, wie offen und freundlich die Menschen mit unserer Arbeit umgehen, vor allem weil wir ja nicht gerade Kaffeeklatschthemen in petto haben. Aber die meisten wissen mittlerweile, dass wir immer versuchen, so behutsam wie möglich vor Ort zu sein, Freiräume zu akzeptieren und dass wir niemanden stören möchten. manCheck hat definitiv einen Platz in der Berliner Szene und sich über die Jahre etabliert. Das macht einen dann schon stolz, Teil davon sein zu dürfen. Prinzipiell kann jeder auch ehrenamtlich bei uns mitmachen und Insidereinblicke in die Szene gewinnen. IHR KLÄRT AUCH ÜBER DROGEN AUF ... Ja, auch Drogen gehören in den Bereich der (sexuellen) Gesundheit. Wir sind ein drogenakzeptierendes Projekt und möchten daher auch über Safer Drug Use und Safer-Use-Strategien aufklären und in Gespräche darüber kommen. Es ist kein Geheimnis, dass einerseits in Berlin generell der Konsum von Drogen weitverbreitet ist, aber eben auch in der schwulen Szene in den letzten Jahren populärer geworden ist. Wir versuchen, immer auf dem neuesten Stand zu sein und regelmäßig unsere Infomaterialien den Bedürfnissen und den Themen in der Szene anzupassen. Ist Chemsex gerade in aller Munde, werden wir daran arbeiten, schnellstmöglich mit Aufklärungsflyern vor Ort vertreten zu sein. Ein Bewusstsein für Konsum zu schaffen und Safer-Use- Möglichkeiten anzubieten, trägt zu einem selbstbestimmten und selbstreflektierten Handeln bei – und das ist unser Ziel! WAS WÜNSCHST DU DIR FÜR DIE ZUKUNFT? Viele neue und tolle Ideen, die unser Projekt und meine Arbeit vorantreiben, noch mehr gute Veranstaltungen mit offenen Partygästen, einen Ehemann und natürlich den Weltfrieden. (grinst) www.mancheck.berlin

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